Die Großeltern in Thessaloniki sprechen jeden Abend mit ihrem Enkel in Cambridge – via Skype. Eine US-Amerikanerin ärgert sich über hohe Telefonrechnungen und Reisekosten – denn ihr Mann lebt in der Schweiz. Aus einem europäischen Ehepaar wird ein Elternpaar – mit Hilfe einer indischen Leihmutter.
Ulrich Beck und Elisabeth Beck-Gernsheim, die Autoren des Bestsellers Das ganz normale Chaos der Liebe, untersuchen in ihrem neuen Buch alle Arten von Fernbeziehungen: Ehen,...
Die Großeltern in Thessaloniki sprechen jeden Abend mit ihrem Enkel in Cambridge – via Skype. Eine US-Amerikanerin ärgert sich über hohe Telefonrechnungen und Reisekosten – denn ihr Mann lebt in der Schweiz. Aus einem europäischen Ehepaar wird ein Elternpaar – mit Hilfe einer indischen Leihmutter.
Ulrich Beck und Elisabeth Beck-Gernsheim, die Autoren des Bestsellers Das ganz normale Chaos der Liebe, untersuchen in ihrem neuen Buch alle Arten von Fernbeziehungen: Ehen, die Kontinente und Kulturen verbinden, Chatroom-Tragödien, Skype-gestütztem Anstoßen, dem Leben äthiopischer Arbeitsmigranten und von vielen mehr. Ihr Befund: Die Weltgesellschaft hält Einzug in »Normal«-Beziehungen und »Normal«-Familien. Hier treffen die Verschiedenheiten der Sprachen, der Vergangenheiten, der rechtlichen und politischen Ordnungen aufeinander und nehmen Gesichter und Namen an. Und so gelingt im Kleinen mitunter das, woran die große Welt scheitert: das gelungene Zusammenleben über alle Grenzen hinweg.
1. Der Blick in die Literatur: Komödien und Tragödien der Fernliebe
2. Neuland
3. Der Blick auf die Realität: Die Vielfalt der Weltfamilien
Wenn Liebe und Fürsorge importiert werden: Die globalisierten Dienstmädchen
Wenn die Grenzen globaler Ungleichheit Weltfamilien spalten
Die Schöne Neue Welt der globalisierten Schwangerschaft und Geburt
Die Fernliebe der Großeltern
4. Warum Weltfamilien das bisherige Verständnis von Familie auf den Kopf stellen
5. Der Begriffsschlüssel: Zur Definition von »Weltfamilien«
6. Von einer »Kultur« der Weltfamilien zu sprechen ist ein Widerspruch in sich
Kapitel II: Zwei Nationen, ein Paar: Geschichten vom wechselseitigen Verstehen und Mißverstehen
1. Sind »gemischte Beziehungen« anders als andere?
»Das« binationale Paar gibt es nicht
Die ethnische Falle
2. Von der einen Welt in die andere
Das Gepäck der Erinnerungen
Machtverschiebungen
Vorurteile, Widerstände, Barrieren
Abwehr gegen die mißtrauischen Blicke
3. Interkulturelle Differenzen: Vom Entziffern kulturell geprägter Signale, Erwartungen, Normen
Der Einwand der Einheimischen
Liebe geht durch den Magen, Liebe schlägt auf den Magen
4. Überraschungseffekte: Das Phänomen der biographischen Rückwende
Partnerwahl als Provokation
Phasen der bikulturellen Beziehung
Typische Auslöser
Weglaufen und zurückschauen
Ausblick
Kapitel III: Wieviel Ferne, wieviel Nähe verträgt die Liebe?
1. Zur sozialen Anatomie der Fernliebe
Von der Nachbarschaft zum Treffpunkt Internet
Liebe ohne Sexualität
Liebe ohne Alltag
Die Fernliebe der Mütter
Fernliebe und Arbeitsmarkt – Eine Wahlverwandtschaft
2. Liebe, Ehe, Lebensglück – Über kulturelle Entfernungen hinweg
Was heißt hier Liebe?
Homosexuelle und heterosexuelle Paarbeziehungen
Polnische Heirat versus amerikanische Heirat
Zudringliche Männer versus leichte Mädchen
3. Liebe, Ehe, Lebensglück: Verschiedene Modelle
Heirat – Kinder – vielleicht Liebe
Liebe – Heirat – Kinder
Liebe – Heirat – vielleicht Kinder – vielleicht Scheidung
Liebe – vielleicht Kind – vielleicht Heirat – vielleicht Scheidung – vielleicht wieder Liebe – vielleicht wieder Kind
Pragmatische Heirat – Kinder – vielleicht Liebe
Weltfamilien meint die Ungleichzeitigkeit der ineinander verstrickten Liebeswelten
Kapitel IV: Weltmarkt, Weltreligionen, Weltrisiken, Weltfamilien: Wie globale Schicksalsgemeinschaften entstehen
1. Organ-Tourismus: Wie die Organe der Armen der Welt den Körpern der Reichen einverleibt werden
2. Weltmarkt als Kapitalmacht
3. Erwerbsarbeit: Die Arbeitsplätze wandern aus in die Armutsregionen
4. Die Wahrheitskonkurrenz der Weltreligionen
5. Klimawandel als existentielle Verstrickung der Menschheit
6. Risikogemeinschaften als Schicksalsgemeinschaften
7. Kosmopolitisierung als Alltagsgeschehen
Kapitel V: Heiratsmigrantinnen: Der Traum vom besseren Leben
1. Migrationswünsche versus Migrationsbarrieren
Heiratmigration: Warum diese paradoxe Verbindung zweier separater Lebensbereiche?
Rapide Zunahme der Migrationswünsche
Verschärfung der Migrationsgesetze
2. Auf der Suche nach Migrationswegen
Artisten der Grenze
Die Heiratsoption
3. Die Basis-Option: Kommerzielle Formen der Heiratvermittlung
Bauer sucht Frau: Brautschaureisen und Werbekampagnen
Von Indien in die USA: Über Heiratsannoncen und Internet
Kettenmigration: Migranten werden zu Heiratsvermittlern
4. Die spezielle Option: Heiratsvermittlung über transnationale Familiennetzwerke
5. Geschichten des Unglücks: Heiratsmigrantinnen als Opfer
Von der Hoffnung zum Unglück
Unter Generalverdacht
Einseitigkeit
Die eine und die andere Hälfte
6. Noch mehr Unglücksgeschichten: Heiratsmigrantinnen als Täterinnen
Romantische Liebe
Die kulturelle Logik des Begehrens
7. Ausblick: Welche Zukunft?
Kapitel VI:Hausarbeitsmigrantinnen: Mutterliebe aus der Ferne
1. Die neue Arbeitsmigration: Weiblich
Wohlstandsgefälle und politische Umbrüche
Die Arbeitsteilung im Privaten
Notlagen und Überlebensstrategien
Alternde Gesellschaft
Eine Win-win-Situation
2. In den Grauzonen der Legalität: Die Situation der Migrantinnen im Aufnahmeland
3. Versorgungslücken und globale Betreuungsketten: Wie sich in der Heimat der Migrantinnen die Familien verändern
4. Mutterliebe und andere Gefühle
Eifersucht
Verschobene Liebe oder: Die globale Herztransplantation
Vorwürfe und Gegenvorwürfe
Care drain
5. Globale Hierarchie statt globaler Gerechtigkeit
Kapitel VII: Schwindet die Männerherrschaft? Warum Frauen in Weltfamilien gewinnen
1. Von wo nach wo?
Westliche Frauen in der Hierarchie der Großfamilie
Nicht-westliche Frauen: Mehr Autonomie im Westen
2. Strategien der Partnerwahl
3. Glück oder Unglück – Gemessen woran?
Zwischenbetrachtung: Die Chancen der Globalisierung – Weltfamilien als transnationale Wirtschaftsunternehmen
Kapitel VIII: Meine Mutter war eine spanische Eizelle: Über Kinderwunschtourismus und globale Patchwork-Familien
1. Kinderwunsch und Medizintechnologie
2. Ethikdiskussion ohne Konsens
3. Aufstieg neuer Lebensformen
4. Die »Ware Kind«
Indien – Weltmetropole für Leihmutterschaft
5. Vertrauensbildende Maßnahmen oder: Die Rhetorik des Positiven
6. Die globale Patchwork-Familie
Kapitel IX: Zusammen, aber getrennt: Modell Weltfamilien
1. Der ausgeschlossene Andere wird Teil unseres Lebens
2. Kommunikation über Grenzen hinweg
3. Die globale Ungleichheit bekommt Gesichter und Namen
4. Wo das nationale Recht nicht mehr greift
5. Eure Familien, unsere Familien: Der Glaubenskrieg um die »gute Familie«
Kapitel X: Wie weltoffen sind Weltfamilien?
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10119 Berlin
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Personen für Fernliebe
Ulrich Beck
Ulrich Beck ist einer der weltweit anerkannten Soziologen. Sein 1986 erstmals veröffentlichtes Buch Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne brachte ein neues Zeitalter auf den Begriff. Dieses Konzept machte ihn international und weit über akademische Kreise hinaus bekannt. Zwanzig Jahre später erneuerte und erweiterte er seine Zeitdiagnostik in Weltrisikogesellschaft. Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit im Zeichen von Terrorismus, Klimakatastrophen und Finanzkrisen. Er war zwischen 1997 und 2002 Herausgeber der Reihe Edition Zweite Moderne im Suhrkamp Verlag. Zwischen 1992 und 2009 war Beck Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1999 bis 2009 fungierte Ulrich Beck als...
Ulrich Beck ist einer der weltweit anerkannten Soziologen. Sein 1986 erstmals veröffentlichtes Buch Risikogesellschaft. Auf dem Weg in...

