Das Nachleben der Bilder
Wie kann man ein Bild verstehen? Indem man die Erinnerung und das Gedächtnis befragt, die in einem Bild am Werk sind, das »Nachleben«, so die Antwort Georges Didi-Hubermans. Er nähert sich dem Phantomcharakter der Bilder im Anschluss an Aby Warburg, der das »Nachleben« der Bilder zum zentralen Motiv einer anthropologischen Erforschung der westlichen Kunst gemacht hat. Didi-Huberman untersucht dieses Motiv im Hinblick auf seine Logik, seine Quellen und seine philosophischen...
Wie kann man ein Bild verstehen? Indem man die Erinnerung und das Gedächtnis befragt, die in einem Bild am Werk sind, das »Nachleben«, so die Antwort Georges Didi-Hubermans. Er nähert sich dem Phantomcharakter der Bilder im Anschluss an Aby Warburg, der das »Nachleben« der Bilder zum zentralen Motiv einer anthropologischen Erforschung der westlichen Kunst gemacht hat. Didi-Huberman untersucht dieses Motiv im Hinblick auf seine Logik, seine Quellen und seine philosophischen Hintergrundannahmen. Indem er Warburg mit Jacob Burckhardt, Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud ins Gespräch bringt, zeigt er das paradoxe Leben der Bilder zwischen Zeitgebundenheit und Ewigkeit.
Das Nachleben der Formen und die Unreinheit der Zeit
Kunst stirbt, Kunst wird wiedergeboren: Geschichte beginnt von neuem (von Vasari zu Winckelmann)
Warburg – unser Phantom
Die Formen überleben: Die Geschichte öffnet sich
Nachleben oder Anthropologie der Zeit: Warburg und Tylor
Schicksale des Evolutionismus, Heterochronien
Renaissance und Unreinheit der Zeit: Warburg und Burckhardt
Lebensfähige Reste: Das Nachleben läßt Geschichte anachronistisch werden
Der Exorzismus des Nachlebens: Gombrich und Panofsky
Geschichtliches Leben: Formen, Kräfte und Unbewußtes der Zeit
Zweiter Teil: Pathosbild
Bruchlinien und Intensitätsformeln
Seismographie der bewegten Zeiten
Zeitlinie: Der Historiker wandelt an Abgründen
Die Tragödie der Kultur: Warburg und Nietzsche
Plastizität des Werdens und geschichtliche Brüche
Dynamogramm oder der Kreislauf der Gegenzeiten
Feld und Vehikel der Bewegungen des Nachlebens: Die Pathosformel
Auf der Suche nach den primitiven Formeln
Erinnerungsgebärden, Umkehrverschiebungen: Warburg und Darwin
Choreographie der Intensitäten: Nymphe, Begehren, Streit
Dritter Teil: Symptombild
Bewegte Fossilien und Erinnerungsmontage
Die Perspektive des Symptoms: von Warburg zu Freud
Dialektik des Monstrums oder Verrenkung als Modell
Auch Bilder leiden unter Reminiszenzen
Wirbel, Wiederholungen, Verdrängung und Rückschläge
Leitfossil oder Tanz der begrabenen Zeiten
Warburg bei Binswanger: Konstruktionen im Wahnsinn
Nachfühlung oder Erkenntnis durch Verleibung
Von der Einfühlung zum Symbol: Vischer, Carlyle, Vignoli
Symptomkräfte und symbolische Formen: Warburg und Cassirer?
Die Mnemosyne-Montage: Tafeln, Raketen, Details, Intervalle
Epilog des Perlentauchers
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