Berlin – ein Stadtschicksal

Berlin – ein Stadtschicksal

Es ist der wohl berühmteste Satz, der je über die deutsche Hauptstadt geschrieben wurde. Berlin, so heißt es in den letzten Zeilen von Karl Schefflers 1910 erschienenem Klassiker, sei dazu verdammt, »immerfort zu werden und niemals zu sein«. Anders als London oder Paris fehle der Metropole an der Spree ein organisches Entwicklungsprinzip. Sie sei nicht mehr als eine Kolonialstadt, ihr einziger Zweck die Eroberung des Ostens, ihre Bevölkerung ein zusammengewürfelter Haufen materialistisch...

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Es ist der wohl berühmteste Satz, der je über die deutsche Hauptstadt geschrieben wurde. Berlin, so heißt es in den letzten Zeilen von Karl Schefflers 1910 erschienenem Klassiker, sei dazu verdammt, »immerfort zu werden und niemals zu sein«. Anders als London oder Paris fehle der Metropole an der Spree ein organisches Entwicklungsprinzip. Sie sei nicht mehr als eine Kolonialstadt, ihr einziger Zweck die Eroberung des Ostens, ihre Bevölkerung ein zusammengewürfelter Haufen materialistisch orientierter Eigenbrötler. Keine Kunst oder Kultur, die es mit der aus den Weltstädten hätte aufnehmen können. Weit und breit nichts als Provinzialität und kulinarische Verfehlungen. Berlin: »Stadt der Konserven, des Büchsengemüses und der Universaltunke«.

Was Scheffler nicht ahnen konnte: Sein Diktum sollte sich als Prophezeiung erweisen. Von den Goldenen Zwanzigern über die anarchischen neunziger Jahre bis zur Blütezeit als Welthauptstadt des Hipstertums zu Beginn des neuen Jahrtausends – kaum ein anderer Autor hat den faszinierenden und einzigartigen Charakter Berlins so treffend beschrieben. Die ehemalige Mauerstadt ist zum Symbol für eine neue Urbanität geworden, gesegnet mit dem Privileg, niemals sein zu müssen, sondern immerfort werden zu dürfen.

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Personen für Berlin – ein Stadtschicksal

Karl Scheffler (1869-1951) war Kunstkritiker und Publizist. 1906 legte er mit Der Deutsche und seine Kunst. Eine notgedrungene Streitschrift ein polemisches Plädoyer für den Impressionismus als Kunstform der Moderne vor. Ab 1907 war er Herausgeber der einflussreichen Zeitschrift Kunst und Künstler, bis diese 1933 von den Nationalsozialisten verboten wurde.

Karl Scheffler (1869-1951) war Kunstkritiker und Publizist. 1906 legte er mit Der Deutsche und seine Kunst. Eine notgedrungene...

Herausgeber, Vorwort
Herausgeber, Vorwort

STIMMEN

»Eine niederschmetternde, stilistisch funkelnde Wutrede auf Berlin ...«
noa, Neue Zürcher Zeitung
»Ein Buch für alle Zeiten ... eine herrliche, oft funkelnde Polemik.«
Christian Schröder, Der Tagesspiegel
»Raus aus den Projekten ... rein in dieses Buch!«
Florian Illies, DER SPIEGEL (November 2015)
»Eine niederschmetternde, stilistisch funkelnde Wutrede auf Berlin ...«
noa, Neue Zürcher Zeitung
»Ein Buch für alle Zeiten ... eine herrliche, oft funkelnde Polemik.«
Christian Schröder, Der Tagesspiegel
»Raus aus den Projekten ... rein in dieses Buch!«
Florian Illies, DER SPIEGEL (November 2015)
»Keine Liebeserklärung an unser Berlin, aber eine enorm kritisch-geistreiche Analyse dieser Stadt. Lesenswert!«
Peter Raue, Berliner Zeitung
»Das Schöne an dem Buch ist: Schefflers Tiraden mildern den Blick auf die Gegenwart [Berlins]«
Matthias Wulff, Berliner Morgenpost

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