Lutz Seilers Gedichte, entstanden zwischen 2000 und 2003, unternehmen eine Reise durch vierzig kilometer nacht, sie führen hinaus aus der vom Uranbergbau zerstörten Herkunftslandschaft von pech & blende über »deutsche alleenstrassen« und »hinter garagen-zeilen« - hinein in die historische Schichtung mitteldeutscher und brandenburger Gegend.
Mit außerordentlicher musikalischer Sprachkraft verbindet der Autor auf diesem Weg Biographisches, Landschaftliches und...
Lutz Seilers Gedichte, entstanden zwischen 2000 und 2003, unternehmen eine Reise durch vierzig kilometer nacht, sie führen hinaus aus der vom Uranbergbau zerstörten Herkunftslandschaft von pech & blende über »deutsche alleenstrassen« und »hinter garagen-zeilen« - hinein in die historische Schichtung mitteldeutscher und brandenburger Gegend.
Mit außerordentlicher musikalischer Sprachkraft verbindet der Autor auf diesem Weg Biographisches, Landschaftliches und Politisches zu »Nervensystemen der Erinnerung«. Dabei sind es die einfachen, konkreten Dinge, an denen Geschichte für einen Moment lesbar wird, in einer augenblicklich treffgenauen, nicht wiederholbaren Konstellation von Vergangenheit und Gegenwart.
Vor jedem Gedicht, schrieb Lutz Seiler, liegt die »Geschichte, die wir erlebt haben, das Gedicht trifft ihren Ton, es erzählt sie nicht, es erzählt ihren Ton«. Bedachtsam und nah an den Substanzen arbeitet Seiler sein Material wieder und wieder durch, unaufgeregt, sicher im Ton, mit unverwechselbarer Stimme.
gelobtes land
erfinder
vertigo
der cartesianische taucher
im block meint der erzähler, heisst
siehst du die welt von osten: wie
gelobtes land
vierzig kilometer nacht
hubertusweg
an der bahn
der schrifthund
die rosen
continental
im speckgürtel
jeder ort hält seinen platz verschlossen
vierzig kilometer nacht
nach dem buch
in abgeschlossenen kapiteln wohnen
delphin oder schmetterling
wir lagen vor madagaskar und hatten
dioptrien
ammoniak
hoddis
beton
schlachten, träumen
drei kasten-vögel
mittagsschlaf & heldenfilme
aqua vitae
heimfahrt
im frühling
noch einmal wächst die zeichnung
von diesem fenster könntest du
in welcher zeit
deutsche alleenstrasse
im jahre eins, das war
schnelle geschichte
ich wusste nicht
global village
in schichten von wasser
deutsche alleenstrasse
ortsauswärts atmen
oben wind noch an den blüten
auf wenig geht alles
umsolieber
nosferatu
hinter garagen-zeilen
achter mai
gegen den, der es ausspricht
altes objekt
altes objekt
dreiundachtzig
dendrochronologie
porträt
während wir schlafen
safari
schön ist die vollkommene ruhe
am ende, wenn
ende & anfang
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
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Personen für vierzig kilometer nacht
Lutz Seiler
Von 1993 bis 1998 war Seiler Mitbegründer...

