Das Thema Forschungsfreiheit polarisiert: Die einen fordern sie als unabdingbare Voraussetzung der Wahrheitssuche ein, andere sehen in ihr kaum mehr als einen rhetorischen Trick, mit dessen Hilfe sich Wissenschaftler ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu entziehen versuchen. Um zu einer differenzierten Einschätzung der Forschungsfreiheit beizutragen, sucht Torsten Wilholt nach ihren philosophischen Grundlagen. Warum sollte eine politische Gemeinschaft gerade der Forschung besondere...
Das Thema Forschungsfreiheit polarisiert: Die einen fordern sie als unabdingbare Voraussetzung der Wahrheitssuche ein, andere sehen in ihr kaum mehr als einen rhetorischen Trick, mit dessen Hilfe sich Wissenschaftler ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu entziehen versuchen. Um zu einer differenzierten Einschätzung der Forschungsfreiheit beizutragen, sucht Torsten Wilholt nach ihren philosophischen Grundlagen. Warum sollte eine politische Gemeinschaft gerade der Forschung besondere Freiheiten einräumen? Dieses Buch spürt den ideengeschichtlichen Ursprüngen der Wissenschaftsfreiheit nach und stellt zugleich Anknüpfungen her zur aktuellen Wissenschaftstheorie, zur sozialen Erkenntnistheorie und zur politischen Philosophie.
Formen der Forschungsfreiheit in Debatten der Gegenwart
1.1 Forschungsfreiheitsdebatten
1.2 Formen der Forschungsfreiheit
Das Argument aus Autonomiegründen
2.1 Ein ganz einfaches Argument?
2.2 Stärken und Grenzen des Arguments aus Autonomiegründen
II. Die erkenntnistheoretische Begründung
Die Tradition der erkenntnistheoretischen Begründung
Die soziale Erkenntnistheorie der Forschungsfreiheit
4.1 Die erkenntnistheoretische Begründung als Argumenttyp
4.2 Der Wert der Diversität in den Wissenschaften
4.3 Forschungsfreiheit als bestes Mittel zur Herbeiführung von Diversität
4.4 Die Wissenschaften und die unsichtbare Hand
4.5 Diversität und die unsichtbare Hand: Ergebnis und Voraussetzungen
Zum intrinsischen Wert von Wahrheit und Wissen
5.1 Was ist der Wert wahrer Überzeugungen?
5.2 Ist der Wert wahrer Überzeugungen ein intrinsischer?
Der praktische Nutzen wissenschaftlichen Wissens
6.1 Wissen und instrumenteller Wert
6.2 Der baconische Gedanke
6.3 Die Identifikation relevanter Ziele und die Frage der Steuerung
Nichtbaconische Formen instrumentellen Werts
7.1 Verständniswissen
7.2 Freude an der Erkenntnis
Stärken und Grenzen einer erkenntnistheoretischen Begründung der Forschungsfreiheit
III. Die politische Begründung
Politische Wurzeln der Wissenschaftsfreiheit
9.1 Ein interessenpolitischer Coup aus der Zeit des Kalten Krieges?
9.2 Die Geburt der Wissenschaftsfreiheit aus dem Geist der Revolution
Die politische Philosophie der Forschungsfreiheit
10.1 Die politische Begründung der Wissenschaftsfreiheit und das Ideal der öffentlichen Vernunft
10.2 Der Exzeptionalismusverdacht gegen die politische Begründung der Forschungsfreiheit
Reichweite und Form politisch begründeter Forschungsfreiheit
11.1 Die Reichweite einer politischen Begründung der Wissenschaftsfreiheit
11.2 Die politische Begründung der Forschungsfreiheit und der sich wandelnde Charakter naturwissenschaftlicher Forschung
11.3 Die Ausübung der Wissenschaftsfreiheit
Stärken und Grenzen einer politischen Begründung der Forschungsfreiheit
IV. Schluss
Begründungen und Begrenzungen von Forschungsfreiheitsformen und ihre Anwendung auf konkrete Debatten
13.1 Eine Vielfalt von Freiheitsformen
13.2 Forschung mit embryonalen Stammzellen
13.3 Forschungen zu »Rasse« und Intelligenz
13.4 Die Kommerzialisierung akademischer Forschung
13.5 Schluss
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