Allein unter Deutschen

Eine Entdeckungsreise
Mit Fotos von Isi Tenenbom. . Aus dem Amerikanischen von Michael Adrian
Allein unter Deutschen
Eine Entdeckungsreise
Mit Fotos von Isi Tenenbom. . Aus dem Amerikanischen von Michael Adrian

Tuvia Tenenbom, aufgewachsen als Sohn eines Rabbiners in Jerusalem, begibt sich auf Entdeckungsreise durch Deutschland. Auf seiner Suche nach der deutschen Identität schreckt er vor keiner Begegnung zurück: Er ist zu Gast in einem rechtsradikalen Club, er begleitet linke Autonome auf Demonstrationen. Er besucht Synagogen, Konzentrationslager, den Weltkirchentag, die Passionsspiele in Oberammergau. Er spricht mit Studenten und Professoren, mit Bankern und Industriellen, mit Politikern und...

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Tuvia Tenenbom, aufgewachsen als Sohn eines Rabbiners in Jerusalem, begibt sich auf Entdeckungsreise durch Deutschland. Auf seiner Suche nach der deutschen Identität schreckt er vor keiner Begegnung zurück: Er ist zu Gast in einem rechtsradikalen Club, er begleitet linke Autonome auf Demonstrationen. Er besucht Synagogen, Konzentrationslager, den Weltkirchentag, die Passionsspiele in Oberammergau. Er spricht mit Studenten und Professoren, mit Bankern und Industriellen, mit Politikern und Künstlern, mit Obdachlosen und Junkies. Quer durch alle gesellschaftlichen Schichten stellt er immer wieder die gleichen drängenden Fragen: Wie ist es um den Nationalstolz der Deutschen bestellt? Wie gehen sie mit der deutschen Vergangenheit, wie mit dem Antisemitismus um? Wie reflektiert und kritisch sind sie dabei?

Tuvia Tenenbom nimmt in seinem furiosen Reisebericht Allein unter Deutschen, der hier heftig diskutiert wurde und monatelang auf der Bestsellerliste stand, kein Blatt vor den Mund. Auf äußerst amüsante Weise nimmt er unsere Marotten und Macken aufs Korn und zeigt uns zugleich ein ebenso erschreckendes wie erhellendes Bild von Deutschland.

In dem einer, der Cola light mit Eis trinkt, wohl ein amerikanischer Kapitalist sein muß
Dem zu entnehmen ist, daß man in Rom Bescheid weiß: Schon die alten Juden aßen Schinken und Muscheln
In dem ich in Deutschland lande, wo gerade Revolution! gemacht wird, und ich mit der radikalen Linken marschiere
In dem ich mich im Kampf gegen den jüdischen Teufel den Rechtsradikalen anschließe
In dem ich bei Deutschlands Geisteselite zu Gast bin und mich mit Altkanzler Helmut Schmidt sowie Giovanni di Lorenzo, dem Chefredakteur der ZEIT, unterhalte
In dem deutsche Technik auf Disney trifft und Geld dabei herauskommt
In dem wir Katholiken und Protestanten in freudiger Erwartung sehen, den »Leib Jesu« zu verspeisen, während die Juden die Nacht durchmachen, um sich anders verköstigen zu lassen
In dem wir von einem ungewöhnlichen Ansinnen hören: Schatz, laß uns da heiraten, wo sie die Judenvernichtung beschlossen haben!
In dem wir dem Besuch eines amerikanischen Propheten und einer Hochzeit mit Engeln beiwohnen
In dem wir einen Streifzug durch die deutsche Kultur unternehmen und einem Komiker, einem westlichen Scheich, Museumskids, Jurastudenten, Jesus Christus und natürlich König Ludwig II. begegnen
In dem wir Näheres über die Ursprünge der Rauchverbotspolitik erfahren und noch dazu lernen, wie man sich mit Hilfe eines Wasserhahns die Hände wäscht
In dem schnelle Schlitten in Museen stehen, Junggesellen sich an nackten Statuen erfreuen, arme Schlucker eine Nobelbar besuchen, Kuba zur einzigen Demokratie erklärt wird, erdolchte Frauen sexy sind und man seinen Doktor in Liegestützen machen kann
In dem die Deutschen ihre Nationalmannschaft lieben und ein Mercedesboß seine Mama
Aus dem hervorgeht, wie der Emir von Katar mein Freund wurde und China den Zweiten Weltkrieg beendete
In dem ich den Mann mit dem größten Penis interviewe, dessen Zeitung täglich von zwölf Millionen Menschen gelesen wird
In dem ein alter Jude seinen Gedanken, eine junge Dame ihren Küssen und eine deutsche Band ihrem englischen Liedgut freien Lauf lassen, während die Linken den Reiz einer Siedlungsbewegung für sich entdecken
In dem ich die größte Moschee besichtige, den komischsten Bürgermeister und den witzigsten Klavierspieler kennenlerne und endlich begreife, wie sexy ein Tattoo und wie wichtig eine Dusche sein kann
In dem begründet wird, warum Juden so gerne auf Tote schießen
In dem sechs Millionen Touristen dank engagierter deutscher Journalisten über den »israelischen Terrorstaat« ins Bild gesetzt werden, 11 000 Jungfrauen gegen 11 000 tote Juden stehen und die Saudi Mecca Theater Company uns schließlich alles verrät, was wir schon immer über Sex wissen wollten
In dem die bekannte Tatsache erörtert wird, daß zwei Juden, die sich irgendwo auf der Welt über den Weg laufen, sofort einen Draht zueinander haben
In dem wir vom Unterhaltungszentrum des KZ Buchenwald zu einer Demonstration gegen Israel geführt werden
In dem man uns sagt, daß die Israelis Nazis sind
In dem sich so manche Frage stellt, nicht zuletzt die, wer den BH erfunden hat, wer sich eine Vase für 100 000 Euro leisten kann und warum sich das echteste Heilige Grab in Görlitz befindet
In dem bewiesen wird, daß Ahmadinedschad ein Jude ist
In dem es uns nach Sylt verschlägt, wo die reichen Deutschen Gold essen
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
VLB-TIX
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Allein unter Deutschen

Tuvia Tenenbom, 1957 in Tel Aviv geboren, stammt aus einer deutschjüdisch-polnischen Familie und lebt seit 1981 in New York. Er studierte u. a. englische Literatur, angewandte Theaterwissenschaften, Mathematik und Computerwissenschaften sowie rabbinische Studien und Islamwissenschaften. Er arbeitet als Journalist, Essayist und Dramatiker und schreibt für zahlreiche Zeitungen in den USA, Europa und Israel, darunter für DIE ZEIT. 1994 gründete er das Jewish Theater of New York. Zuletzt erschienen die Bestseller Allein unter Deutschen (2012), Allein unter Juden (2014), Allein unter Amerikanern (2016), Allein unter Flüchtlingen (2017) sowie Allein unter Briten (2020).
Tuvia Tenenbom, 1957 in Tel Aviv geboren, stammt aus einer deutschjüdisch-polnischen Familie und lebt seit 1981 in New York. Er studierte u. a....
Übersetzer
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STIMMEN

»Mutig, lustig und oft himmelschreiend absurd.«
Wolfgang Höbel, DER SPIEGEL
»Dass Tenenbom hauptberuflich Regisseur einer New Yorker Kleinbühne ist, spürt man schnell. Er versteht es, irrwitzige Dialoge entstehen zu lassen, sei es mit Alt-Kanzler Helmut Schmidt, einem Frankfurter Banker oder Hartz-IV-Empfängern. Es sind diese Dialoge, mit denen Tenenbom den Deutschen zu Leibe rückt.«
Neue Zürcher Zeitung
»Mut ist, wenn einer Fragen stellt, die sonst keiner stellt, weil sie unschicklich, peinlich, brisant sind. Eine Kamikaze-Erkundung des deutschen Nationalcharakters.«
Evelyn Finger, DIE ZEIT
»Mutig, lustig und oft himmelschreiend absurd.«
Wolfgang Höbel, DER SPIEGEL
»Dass Tenenbom hauptberuflich Regisseur einer New Yorker Kleinbühne ist, spürt man schnell. Er versteht es, irrwitzige Dialoge entstehen zu lassen, sei es mit Alt-Kanzler Helmut Schmidt, einem Frankfurter Banker oder Hartz-IV-Empfängern. Es sind diese Dialoge, mit denen Tenenbom den Deutschen zu Leibe rückt.«
Neue Zürcher Zeitung
»Mut ist, wenn einer Fragen stellt, die sonst keiner stellt, weil sie unschicklich, peinlich, brisant sind. Eine Kamikaze-Erkundung des deutschen Nationalcharakters.«
Evelyn Finger, DIE ZEIT
»Größtenteils lustig und unterhaltsam, aber mitunter bitterböse. «
Martin Knobbe, stern
»Irre lustig. Irre traurig.«
Claudia Fromme, Süddeutsche Zeitung

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