Existenzkrise der Demokratie

Zur politischen Theorie des Liberalismus in der Zwischenkriegszeit
Existenzkrise der Demokratie
Zur politischen Theorie des Liberalismus in der Zwischenkriegszeit

In der Zeit zwischen den Weltkriegen geriet die Demokratie in die Krise. Kommunismus und Faschismus boten Modelle einer alternativen Moderne. Anders als der Niedergang des politischen Liberalismus vermuten lässt, gehören die damaligen intellektuellen Debatten über die Grundlagen der Demokratie zum essentiellen Bestand der politischen Theorie. Jens Hackes brillante ideengeschichtliche Studie führt vor Augen, wie seit den 1920er Jahren Ideen entwickelt wurden, die die Welt nach 1945 prägen...

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In der Zeit zwischen den Weltkriegen geriet die Demokratie in die Krise. Kommunismus und Faschismus boten Modelle einer alternativen Moderne. Anders als der Niedergang des politischen Liberalismus vermuten lässt, gehören die damaligen intellektuellen Debatten über die Grundlagen der Demokratie zum essentiellen Bestand der politischen Theorie. Jens Hackes brillante ideengeschichtliche Studie führt vor Augen, wie seit den 1920er Jahren Ideen entwickelt wurden, die die Welt nach 1945 prägen sollten und im Lichte gegenwärtiger Krisenphänomene neue Aktualität beanspruchen: die Totalitarismustheorie, das Konzept der wehrhaften Demokratie und die Vorstellung von einem gezähmten Kapitalismus.

I. Einleitung: Zur Problematik liberaler politischer Theorie
II. Ausgangslagen: Konstellationen liberalen Denkens nach dem Ersten Weltkrieg
Liberale Suchbewegungen im Ersten Weltkrieg: Hugo Preuß, Leopold von Wiese und Max Weber
Startbedingungen für die Demokratie
Schwierigkeiten mit der liberalen Demokratie
Liberale Bürgerlichkeit und bürgerlicher Antiliberalismus
III. Der Feind von rechts: Auseinandersetzung mit dem Faschismus
Eine frühe liberale Deutung des Faschismus – Fritz Schotthöfer
Moritz Julius Bonn: Faschismus als Tyrannei der primitiven Demokratie
Rechtsliberale Sympathien für den Faschismus? Der Fall Erwin von Beckerath
Ludwig von Mises: Faschismus als Antimarxismus
Staatsrechtliche Perspektiven: Gerhard Leibholz und Hermann Heller
Liberales Denken und der Faschismus – eine Neubewertung
IV. Verteidigung der parlamentarischen Ordnung: Nachdenken über die »wehrhafte« Demokratie
Robert Michels’ Soziologie des Parteiwesens: Selbstgefährdungen der Demokratie
Parlamentarismus in der Weimarer Republik: Herausforderer und Verteidiger
Hans Kelsen als Theoretiker der Demokratie
Kelsens Verteidigung der parlamentarischen Regierungsform
Defizite und Gefährdungen der Demokratie
Karl Loewenstein: »Militant Democracy«
Moralische Aufrüstung der liberalen Demokratie
Liberale Lehren aus der Krise: Auf dem Weg zu einer robusten Demokratie?
V. Einhegung des Kapitalismus? Die liberale Reformdiskussion in der Zwischenkriegszeit und die Suche nach dritten Wegen
Strukturwandel im Verhältnis von Liberalismus und Kapitalismus
Probleme des deutschen Kapitalismus: Moritz Julius Bonns Defizitanalyse
Das amerikanische Vorbild
Politik und Ökonomie im Angesicht der Staatskrise
Genese des Ordoliberalismus
Totaler oder starker Staat? Carl Schmitt und der Ordoliberalismus
Auf der Suche nach Ordnung
Das Legitimationsproblem eines demokratischen Kapitalismus
Ausblicke und Neuansätze nach 1933
Ernüchterung und Erneuerung – zum liberalen Denken im 20. Jahrhundert
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
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Produktsicherheit

Personen für Existenzkrise der Demokratie

Jens Hacke lehrt als Privatdozent Politikwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Jens Hacke lehrt als Privatdozent Politikwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin.


STIMMEN

»Die Ideengeschichte des Liberalismus im 20. Jahrhundert hält auch nach Hackes Studie keine Patentrezepte bereit, wie man mit Krisen umgehen könnte und welches die geeigneten Massnahmen sein könnten, um Gefährdungen der liberalen Demokratie zu begegnen. Daher führt ihr hier geschildertes Schicksal in der Zwischenkriegszeit umso stärker vor Augen, dass die Kontingenz von Krisendynamiken, aus denen neue Bedrohungen erwachsen können, nie unterschätzt werden sollte.«
Thomas Speckmann, Neue Zürcher Zeitung
»Jens Hackes bemerkenswerte ideengeschichtliche Studie über liberale Denker während der Weimarer Republik offeriert, anders als politische Selbsthilfefibeln mit schön kompakten ›Lehren aus der Geschichte‹, welche derzeit auf den Markt geworfen werden, keine klipp und klaren Handlungsanleitungen; dafür ist Hacke zu sensibel für grundverschiedene geschichtliche Kontexte. Aber lernen lässt sich hier trotzdem einiges.«
Jan-Werner Müller, DIE ZEIT
»Die gespenstische Möglichkeit einer Selbstabschaffung der Demokratie steht wieder im Raum. Da kommt ein ungeheuer interessantes Buch zu Hilfe, das zeigt, wie die Spannung von Demokratie und Liberalismus schon einmal durchlebt und durchdacht wurde, in der Zeit zwischen den Weltkriegen, als die deutsche Republik von rechts und von links bekämpft wurde.«
Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung
»Die Ideengeschichte des Liberalismus im 20. Jahrhundert hält auch nach Hackes Studie keine Patentrezepte bereit, wie man mit Krisen umgehen könnte und welches die geeigneten Massnahmen sein könnten, um Gefährdungen der liberalen Demokratie zu begegnen. Daher führt ihr hier geschildertes Schicksal in der Zwischenkriegszeit umso stärker vor Augen, dass die Kontingenz von Krisendynamiken, aus denen neue Bedrohungen erwachsen können, nie unterschätzt werden sollte.«
Thomas Speckmann, Neue Zürcher Zeitung
»Jens Hackes bemerkenswerte ideengeschichtliche Studie über liberale Denker während der Weimarer Republik offeriert, anders als politische Selbsthilfefibeln mit schön kompakten ›Lehren aus der Geschichte‹, welche derzeit auf den Markt geworfen werden, keine klipp und klaren Handlungsanleitungen; dafür ist Hacke zu sensibel für grundverschiedene geschichtliche Kontexte. Aber lernen lässt sich hier trotzdem einiges.«
Jan-Werner Müller, DIE ZEIT
»Die gespenstische Möglichkeit einer Selbstabschaffung der Demokratie steht wieder im Raum. Da kommt ein ungeheuer interessantes Buch zu Hilfe, das zeigt, wie die Spannung von Demokratie und Liberalismus schon einmal durchlebt und durchdacht wurde, in der Zeit zwischen den Weltkriegen, als die deutsche Republik von rechts und von links bekämpft wurde.«
Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung
»Auf jeden Fall ermöglicht die Kenntnis dieser bald einhundert Jahre alten Debatten einen frischen Blick auf unsere Gegenwart und regt entschieden zum Überdenken eigener Überzeugungen an.«
Micha Brumlik, Zentrum Liberale Moderne
»Ein augenöffnendes Buch, das Jens Hacke als einen der wichtigsten Ideenhistoriker der Republik etabliert.«
Marko Martin, Deutschlandfunk Kultur

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