Georgisches Album

Aus dem Russischen von Rosemarie Tietze. Mit Abbildungen
Georgisches Album
Aus dem Russischen von Rosemarie Tietze. Mit Abbildungen

»Jenseits des Puschkin-Passes, wo die biblische Landschaft Armeniens allmählich dem warmen und feuchten Lebensatem Georgiens weicht und alles so stetig und zielstrebig anders wird, bogen wir von der Landstraße ab und tauchten ins herandrängende Grün.« Die Fahrt durch eine Schlucht, über eine löchrige Brücke, die den Blick auf ein Autogerippe tief unten im gischtenden Wasser freigibt, gleicht einem Augenrausch. Als hätte der Mensch die Welt soeben zum ersten Mal betreten. 

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»Jenseits des Puschkin-Passes, wo die biblische Landschaft Armeniens allmählich dem warmen und feuchten Lebensatem Georgiens weicht und alles so stetig und zielstrebig anders wird, bogen wir von der Landstraße ab und tauchten ins herandrängende Grün.« Die Fahrt durch eine Schlucht, über eine löchrige Brücke, die den Blick auf ein Autogerippe tief unten im gischtenden Wasser freigibt, gleicht einem Augenrausch. Als hätte der Mensch die Welt soeben zum ersten Mal betreten. 

Das Ziel der Reise ist die Ankunft in der Gegenwart, »im Echten«, dort, wo man im Fremden ganz bei sich ist. Bitow erhebt die Fernsicht zum poetischen Prinzip. »In Georgien schrieb ich über Rußland, in Rußland über Georgien. Warum mußte ich mich im Dorf Golusino bei Kostroma oder in Golizyn bei Moskau von Tifliser Visionen bedrängen lassen, um dann, als ich endlich in Tiflis war, über den Leningrader Zoo zu schreiben!« Was ihm im Süden wie eine Gnade zuteil wird – die Fülle des Lebens –, das kann er im russischen Norden, in der Stadt, nur im Wachtraum, im Bewußtseinsdämmer heraufbeschwören.

Die Reisebilder und autobiographisch gefärbten Erzählungen im Georgischen Album gehören zu Bitows stärksten Prosastücken: Erinnerungsblätter, die nicht nur den Landschaften des »russischen Italien«, sondern auch den geliebten Orten und Menschen seiner Heimatstadt Petersburg gewidmet sind.

Bibliografische Angaben

Personen für Georgisches Album

Bitow wurde 1937 in Leningrad geboren, veröffentlichte seit 1959 Erzählungen, Essays, Romane sowie Reiseberichte. 1990 erhielt er den russischen Puschkin-Preis. Mit dem Roman Das Puschkinhaus ist Bitow 1978 (dt. 1983) weltweit bekannt geworden. In deutscher Sprache erschienen darüber hinaus Das Licht der Toten (1990), Mensch in Landschaft (1994), Puschkins Hase (1999) und Armenische Lektionen (2002). Bitow starb am 3. Dezember 2018 in Moskau.

Bitow wurde 1937 in Leningrad geboren, veröffentlichte seit 1959 Erzählungen, Essays, Romane sowie Reiseberichte. 1990 erhielt er den...
Übersetzerin

Rosemarie Tietze, geboren 1944, eine der renommiertesten und vielfach ausgezeichneten Übersetzerinnen aus dem Russischen, u. a. des Werks von Andrej Bitow, Gaito Gasdanow und Lew Tolstoi. Ihre Neuübersetzung von Anna Karenina (2012) wurde ein Bestseller.

Übersetzerin

Rosemarie Tietze, geboren 1944, eine der renommiertesten und vielfach ausgezeichneten Übersetzerinnen aus dem Russischen, u. a. des Werks von...


STIMMEN

»Der schön gedruckte Band auf feinem Papier ist ein passendes Geburtstagsgeschenk des Suhrkamp Verlags für seinen großen (und in Deutschland immer noch zu wenig gelesenen) Autor.«
Stephan Wackwitz, Süddeutsche Zeitung
»Wer Russland verstehen will, muss Andrej Bitow lesen.«
ORF
»Ein Fest der Sinne, dessen Glanz der Leser sich nicht entziehen kann.«
dss, Mannheimer Morgen
»Der schön gedruckte Band auf feinem Papier ist ein passendes Geburtstagsgeschenk des Suhrkamp Verlags für seinen großen (und in Deutschland immer noch zu wenig gelesenen) Autor.«
Stephan Wackwitz, Süddeutsche Zeitung
»Wer Russland verstehen will, muss Andrej Bitow lesen.«
ORF
»Ein Fest der Sinne, dessen Glanz der Leser sich nicht entziehen kann.«
dss, Mannheimer Morgen
»Die Reisebilder und autobiographisch gefärbten Erzählungen im Georgischen Album gehören zu Bitows stärksten Prosastücken.«
Bücherrundschau (1/2017)

ENTDECKEN

Nachricht
04.12.2018
Andrej Bitow ist am 3. Dezember 2018 im Alter von 81 Jahren in Moskau verstorben. Bitow wurde 1937 in Leningrad...
Nachricht
27.05.2017
Andrej Bitow feiert heute seinen 80. Geburtstag. Bitow, 1937 in Leningrad geboren, studierter Geologe, veröffentlichte seit 1959 Erzählungen, Essays, Romane, Reiseberichte....
Thema
Die literarische Landkarte Osteuropas wird von Jahr zu Jahr bunter.

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