Walter Benjamin
Im ersten Satz erklärt dieses umfassende, facettenreiche Porträt Walter Benjamin zu einem »der wichtigsten Zeugen der europäischen Moderne«. Damit ist das Programm des Buches vorgegeben: Detailliert wird der Zeuge in seinen Suchbewegungen verfolgt, wie er in herausragender und parteiischer Form den Geist seiner Zeit artikuliert, schwankend zwischen Jugendbewegung, Zionismus, Marxismus und Messianismus. Benjamins Hoffnung, einmal »erstrangiger Kritiker der deutschen Literatur« zu werden,...
Im ersten Satz erklärt dieses umfassende, facettenreiche Porträt Walter Benjamin zu einem »der wichtigsten Zeugen der europäischen Moderne«. Damit ist das Programm des Buches vorgegeben: Detailliert wird der Zeuge in seinen Suchbewegungen verfolgt, wie er in herausragender und parteiischer Form den Geist seiner Zeit artikuliert, schwankend zwischen Jugendbewegung, Zionismus, Marxismus und Messianismus. Benjamins Hoffnung, einmal »erstrangiger Kritiker der deutschen Literatur« zu werden, erfüllte sich zu Lebzeiten nicht. Subjektive Dispositionen und objektive Verhältnisse drängten diesen Autor zunehmend in eine randständige, wenngleich von Freunden und Bewunderern geachtete Existenz. Wirtschaftliche Not, Verfolgung und Flucht prägten seine letzten Lebensjahre.
Die Auseinandersetzungen um die Deutungshoheit über Benjamins Werk (und Leben) setzten bald nach Kriegsende ein: Wer vollstreckte das Testament in seinem Sinne - Theodor W. Adorno oder Hannah Arendt? Gershom Scholem oder die Neomarxisten Berliner Prägung? Oder gar die Studentenbewegung?
Die nun endlich in deutscher Sprache vorliegende, vielgerühmte und reich bebilderte Biographie verarbeitet sämtliches verfügbare Material in einer der Objektivität verpflichteten Weise und stellt auch die unterschiedlichen Haltungen zu Benjamin auf den Prüfstand.
Sie gilt schon jetzt als Standardwerk.
Eine Berliner Kindheit 1892-1912
Metaphysik der Jugend: Berlin und Freiburg, 1912-1914
Der Begriff der Kritik: Berlin, München und Bern, 1915-1919
Wahlverwandtschaften: Berlin und Heidelberg, 1920-1922
Ein akademischer Nomade: Frankfurt, Berlin und Capri, 1923-1925
Ein Intellektueller in der Weimarer Republik: Berlin und Moskau, 1925-1928
Der destruktive Charakter: Berlin, Paris und Ibiza, 1929-1932
Exil: Paris und Ibiza, 1933-1934
Die Pariser Passagen: Paris, San Remo und Skovsbostrand, 1935-1937
Baudelaire und die Straßen von Paris: Paris, San Remo und Skovsbostrand, 1938-1939
Der Engel der Geschichte: Paris, Nevers, Marseille und Port Bou, 1939-1940
Epilog
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