Die Baugrube

Roman
Aus dem Russischen übersetzt, mit Kommentaren und einem Nachwort versehen von Gabriele Leupold. Mit einem Essay von Sibylle Lewitscharoff
Die Baugrube
Roman
Aus dem Russischen übersetzt, mit Kommentaren und einem Nachwort versehen von Gabriele Leupold. Mit einem Essay von Sibylle Lewitscharoff

Am Rand einer großen Stadt heben Arbeiter eine riesige Grube aus, um ein »gemeinproletarisches Haus« zu errichten. Vom Kriegsinvaliden über den Handlanger bis zum  Ingenieur bildet sich unter den freiwilligen Sklaven eine Hierarchie, die den sozialen Verhältnissen in Stalins Sowjetunion ähnelt. Mit Nastja, dem Waisenkind, das sich nach seiner bourgeoisen Mutter sehnt, ist der »neue Mensch« bereits unter ihnen. Doch am Ende wird es in der Baugrube beerdigt, dem kollektiven Grab, das sich...

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Am Rand einer großen Stadt heben Arbeiter eine riesige Grube aus, um ein »gemeinproletarisches Haus« zu errichten. Vom Kriegsinvaliden über den Handlanger bis zum  Ingenieur bildet sich unter den freiwilligen Sklaven eine Hierarchie, die den sozialen Verhältnissen in Stalins Sowjetunion ähnelt. Mit Nastja, dem Waisenkind, das sich nach seiner bourgeoisen Mutter sehnt, ist der »neue Mensch« bereits unter ihnen. Doch am Ende wird es in der Baugrube beerdigt, dem kollektiven Grab, das sich die »Paradieserbauer« (Brodsky) geschaufelt haben.

Andrej Platonows Helden setzen alle ihre Kräfte ein, die glückliche Zukunft der Menschheit durch ihrer Hände Arbeit herbeizuführen – und werden doch von der Wucht dieser Aufgabe erdrückt: Sie versinken in Schwermut, leiden an Erschöpfung und Grübelsucht oder gehen zugrunde, weil es in der neuen Ordnung der Dinge keinen Platz mehr für sie gibt. Die Sprache kann mit dem utopischen Denken nicht Schritt halten, der Boden entgleitet ihr unter den Füßen.

Wie kein zweiter Autor lässt Platonow die Atmosphäre einer Epoche spüren, die voll war von Utopien und Prophezeiungen einer künftigen Welt. Die russische Revolution, die alle Bereiche des Lebens in diesem riesigen Land erfasste, der Kampf um einen »neuen Himmel und eine neue Erde«, findet in seinem Werk einen unerhörten Ausdruck.

Auf der Grundlage der 2000 in Sankt Petersburg erschienenen, erstmals edierten gültigen Originalausgabe hat Gabriele Leupold, gerühmt für ihre Übersetzungen von Andrej Belyjs Petersburg und Warlam Schalamows Erzählungen aus Kolyma, eine neue deutsche Fassung des als unübersetzbar geltenden Buches erarbeitet.
Preis der Leipziger Buchmesse 2017 (Nominierung)
Bibliografische Angaben

Personen für Die Baugrube

Andrej Platonow, 1899 in Woronesch geboren, begann mit 14 Jahren zu arbeiten, absolvierte später das Eisenbahnertechnikum und war in den 20er Jahren als Ingenieur für Bewässerungstechnik und Elektrifizierung tätig. Seit 1918 publizierte er Lyrik, Erzählungen und journalistische Arbeiten. Seine Hauptwerke, Tschewengur (1926) und Die Baugrube (1930), konnten nicht erscheinen. Platonow starb 1951. Erst in den 80er Jahren setzte seine Wiederentdeckung ein.

Andrej Platonow, 1899 in Woronesch geboren, begann mit 14 Jahren zu arbeiten, absolvierte später das Eisenbahnertechnikum und war in den 20er...

Übersetzerin, Nachwort, Kommentar

Gabriele Leupold ist Übersetzerin aus dem Russischen (u. a. Michail Bachtin, Vladimir Sorokin, Michail Ryklin) und Veranstalterin von Workshops für Übersetzer und Studierende. Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Preise, u.a. den Celan Preis (2002) für die Übersetzung von Andrej Belyjs Petersburg, sowie den Johann-Heinrich-Voß-Preis (2012).

Übersetzerin, Nachwort, Kommentar

Gabriele Leupold ist Übersetzerin aus dem Russischen (u. a. Michail Bachtin, Vladimir Sorokin, Michail Ryklin) und Veranstalterin von Workshops...

Sibylle Lewitscharoff, 1954 in Stuttgart geboren, veröffentlichte Radiofeatures, Hörspiele, Essays und Romane. Für Pong erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Der Roman Apostoloff wurde 2009 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2013 wurde sie mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Ihr erstes Theaterstück, Vor dem Gericht, wurde 2012 am Nationaltheater Mannheim uraufgeführt. Lewitscharoff war Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Berliner Akademie der Künste. Sibylle Lewitscharoff verstarb am 14. Mai 2023 im Alter von 69 Jahren in Berlin.
Sibylle Lewitscharoff, 1954 in Stuttgart geboren, veröffentlichte Radiofeatures, Hörspiele, Essays und Romane. Für Pong...

STIMMEN

»Es gab nie einen günstigeren Zeitpunkt, Andrei Platonow neu zu entdecken, als heute.«
Ulrich M. Schmid, Neue Zürcher Zeitung
» ... Andrej Platonow schreibt in einer unerhörten Sprache, voller Anspielungen, Neuschöpfungen, schwindelerregender Bilder.«
Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung
»Ein Meisterwerk.«
Tim Neshitov, Süddeutsche Zeitung
»Es gab nie einen günstigeren Zeitpunkt, Andrei Platonow neu zu entdecken, als heute.«
Ulrich M. Schmid, Neue Zürcher Zeitung
» ... Andrej Platonow schreibt in einer unerhörten Sprache, voller Anspielungen, Neuschöpfungen, schwindelerregender Bilder.«
Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung
»Ein Meisterwerk.«
Tim Neshitov, Süddeutsche Zeitung
»Der Pessimismus eines Prediger Salomo prallt auf markige Zukunftsparolen. Aus dieser Kollision des Unvereinbaren springt der Funke Poesie, der Platonows Roman zum Meisterwerk macht.«
Bettina Kaibach, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Es ist im 20. Jahrhundert kein schöneres, furchtbareres und klügeres Buch über Totalitarismus und Utopie geschrieben worden.«
Andrzej Stasiuk, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

ENTDECKEN

Nachricht
08.05.2018
Gabriele Leupold wird mit dem Jane Scatchered-Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung ausgezeichnet. Als Preis für herausragende literarische Übersetzungen ist die...
Thema
Im Jahr 2017 jährte sich die Russische Revolution zum 100. Mal. Wir haben Bücher und weiteres Informationsmaterial zu diesem Thema versammelt.
Video
Die Baugrube von Andrej Platonow ist ein Schlüsselwerk und Hauptwerk der russischen Literatur, das wir hier in seiner ganzen gestalterischen...

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