Der Berliner Antisemitismusstreit

Neu herausgegeben und eingeleitet von Nicolas Berg
Der Berliner Antisemitismusstreit
Neu herausgegeben und eingeleitet von Nicolas Berg

Im Sommer 1965 erschien Der Berliner Antisemitismusstreit, eine Sammlung von Dokumenten, Reden, offenen Briefen aus den Jahren 1879/80 über die Frage nach der Zugehörigkeit der Juden zur deutschen Nation. Herausgeber war Walter Boehlich (1921-2006), der legendäre Lektor des Suhrkamp Verlags, der einen kritischen Blick auf Heinrich von Treitschke, den Wortführer der Agitation, warf und auf die eigene Gegenwart Mitte der sechziger Jahre. Zur Zeit der Auschwitz-Prozesse in Frankfurt...

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Im Sommer 1965 erschien Der Berliner Antisemitismusstreit, eine Sammlung von Dokumenten, Reden, offenen Briefen aus den Jahren 1879/80 über die Frage nach der Zugehörigkeit der Juden zur deutschen Nation. Herausgeber war Walter Boehlich (1921-2006), der legendäre Lektor des Suhrkamp Verlags, der einen kritischen Blick auf Heinrich von Treitschke, den Wortführer der Agitation, warf und auf die eigene Gegenwart Mitte der sechziger Jahre. Zur Zeit der Auschwitz-Prozesse in Frankfurt und gegen die landläufigen Vorurteile dokumentierte Boehlich den Antisemitismus nicht als Einstellung der »dummen Kerle« (August Bebel). Dieses Buch zeigt vielmehr, dass die Anfeindungen gegen die Juden im späten 19. Jahrhundert längst zu einer Sache der gebildeten Leute geworden war – der Universitätsgelehrten, Theologen und Intellektuellen. Ihre Sprache der Agitation mobilisierte die Vorurteile, Feindbilder, Verschwörungserklärungen und den Hass der Vielen.

Der Berliner Antisemitismusstreit führt auch die Ressentiments vor Augen, das »Vokabular dieser Kultur« (Shulamit Volkov), das Demagogen bis heute für ihre judenfeindlichen Zerrbilder verwenden, wie der Herausgeber der Neuausgabe eindrucksvoll zeigt.

Bibliografische Angaben

ZITATE

»Es heißt immer, die Zeit heile alle Wunden, während meine Erfahrung mir sagt, dass der Schmerz über die Ermordung der europäischen Juden von Jahr zu Jahr zunimmt.«
»Es heißt immer, die Zeit heile alle Wunden, während meine Erfahrung mir sagt, dass der Schmerz über die Ermordung der europäischen Juden von Jahr zu Jahr zunimmt.«

Personen für Der Berliner Antisemitismusstreit

Herausgeber
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Nicolas Berg, geboren 1967, arbeitet seit 2001 am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur- Simon Dubnow in Leipzig. 2003 erschien sein vielbeachtetes Buch Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung.
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Nicolas Berg, geboren 1967, arbeitet seit 2001 am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur- Simon Dubnow in Leipzig. 2003...

STIMMEN

»Die klug erweiterte und instruktiv kommentierte Neu-Edition zeigt, welche Gefahr gerade von intellektueller Judenfeindschaft ausgeht.«
Marc Reichwein, WELT AM SONNTAG
»Ein Klassiker der Geschichtsschreibung wird hier in erweiterter Form neu aufgelegt ...«
Manfred Papst, NZZ am Sonntag
»Das Buch ist so legendär wie ungelesen, der Titel historisch geworden ... Boehlichs Leistung ist unerreicht.«
Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung
»Die klug erweiterte und instruktiv kommentierte Neu-Edition zeigt, welche Gefahr gerade von intellektueller Judenfeindschaft ausgeht.«
Marc Reichwein, WELT AM SONNTAG
»Ein Klassiker der Geschichtsschreibung wird hier in erweiterter Form neu aufgelegt ...«
Manfred Papst, NZZ am Sonntag
»Das Buch ist so legendär wie ungelesen, der Titel historisch geworden ... Boehlichs Leistung ist unerreicht.«
Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung
»[Nicolas Berg] macht nicht nur einen Quellenklasiker wieder zugänglich, sondern präsentiert weit mehr als einen bloß aktualisierten Nachdruck.«
Alexander Gallus, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Boehlichs Buch war eine ›editorische Pioniertat‹ ... Nicolas Berg zeigt auf, dass die vor 140 Jahren veröffentlichten Text auch in der Gegenwart noch zum Nachdenken anregen, ja, anregen müssen. Er selbst hat durch seine Einführung, Erläuterungen und Kommentierungen zum ideengeschichtlichen Hintergrund des Berliner Antisemitismusstreits einen gewichtigen Anteil an diesem Anspruch. Berg lädt den Leser zum weiteren Studium über die abgründige Geschichte des Antisemitismus ein.«
L. Joseph Heid, Jüdische Rundschau (August 2023)

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