Der Dreißigjährige Krieg
Über den Dreißigjährigen Krieg ist viel geschrieben worden. Und doch sind noch viele Fragen offen. Ein »Krieg der Kriege«, im Sinne einer Akkumulation von Kriegen und Konflikttypen, steht im Mittelpunkt des Interesses. Als kriegstreibende Faktoren werden mentale, konfessionelle, ökonomische, militärtechnische, soziale und genuin politische Strukturen gewichtet. Kriegsverlängernd wirkten nicht zuletzt die Etablierungsprobleme des modernen Staatensystems, das sich zwischen...
Über den Dreißigjährigen Krieg ist viel geschrieben worden. Und doch sind noch viele Fragen offen. Ein »Krieg der Kriege«, im Sinne einer Akkumulation von Kriegen und Konflikttypen, steht im Mittelpunkt des Interesses. Als kriegstreibende Faktoren werden mentale, konfessionelle, ökonomische, militärtechnische, soziale und genuin politische Strukturen gewichtet. Kriegsverlängernd wirkten nicht zuletzt die Etablierungsprobleme des modernen Staatensystems, das sich zwischen Universalkonzeptionen und Ständerecht im Laufe dieses Krieges erst durchsetzte. Die Verstaatlichung von Krieg und Frieden steckte noch in einer Übergangskrise und zeigte doch schon die kommenden Schwachstellen. Erste Lösungshorizonte zeichneten sich 1648 in völkerrechtlichen Verhaltensnormen und in der föderativen Verfassung des Reiches deutscher Nation ab. Ein Krieg der Kriege aber war es auch im Sinne einer zum Mythos gebündelten außergewöhnlichen Kriegserfahrung. Die Steigerung des Kriegsschreckens gründet vor allem in der zum Dauerzustand gewordenen Bedrohung – den Alltagslasten, Überlebensleistungen und Bewältigungsformen eines Krieges, der nicht enden wollte.
Der Prototyp frühneuzeitlicher Kriegsverdichtung
Kriegsverdichtung und Friedensnorm
Der Krieg der Kriege
Kriegsgrund Staat?
II. Konstituierungskonflikte: Ein Krieg um die Organisationsebene frühmoderner Staatlichkeit
Universalreich oder Einzelstaaten?
Habsburg
Frankreich
Schweden
Stände oder Staaten?
Niederlande
Böhmen
Der Reichsverfassungskrieg oder die verweigerte Alternative
Absolutismus des Kaisers?
Souveränität der Reichsstände?
Der dritte Weg
III. Kriegstreibende Kontaminierungen und Strukturschwächen der Staatswerdung:
War der Dreißigjährige Krieg ein Religionskrieg?
Christlicher Universalismus und Krise des Papsttums
Der Weg des Reiches zum Westfälischen Religionsfrieden
2. Welthandel und Staatshändel
3. 1648 - Die Verewigung von Krieg und Frieden
Die Schule des Erbfolgekriegs
Das stehengebliebene Heer
Krieg und Frieden als Medienereignis
IV. Der Störfall frühneuzeitlicher Geschichtserfahrung:
Ein Epilog zum dreißigjährigen Alltag
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