Man sieht ein blaues Fahrrad und denkt an den letzten Sommerurlaub zurück: Assoziationserlebnisse wie dieses sind ein alltägliches Phänomen. Aber was sind ihre notwendigen Merkmale? In seiner der Tradition der Phänomenologie verpflichteten Abhandlung bestimmt Lambert Wiesing das Erfahren der eigenen Individualität als intrinsischen Bestandteil einer jeden Assoziation. Einzig durch ungefragt sich einstellende Assoziationen kommt es zu dem Erlebnis, ein spezifisches, einmaliges Individuum in...
Man sieht ein blaues Fahrrad und denkt an den letzten Sommerurlaub zurück: Assoziationserlebnisse wie dieses sind ein alltägliches Phänomen. Aber was sind ihre notwendigen Merkmale? In seiner der Tradition der Phänomenologie verpflichteten Abhandlung bestimmt Lambert Wiesing das Erfahren der eigenen Individualität als intrinsischen Bestandteil einer jeden Assoziation. Einzig durch ungefragt sich einstellende Assoziationen kommt es zu dem Erlebnis, ein spezifisches, einmaliges Individuum in der Welt zu sein. Nicht die Individuen machen die Assoziation, sondern die Assoziationen machen die Individuen.
John Locke und die Phänomenologie der Assoziation
Der Assoziationsausdruck: ein totum pro parte
Assoziation und Wahnsinn bei John Locke
1. Charakteristikum: Assoziationen sind das Erlebnis einer Ideenverbindung
2. Charakteristikum: Assoziationen sind das Erlebnis einer Beziehung zwischen früherem und späterem Bewusstsein
3. Charakteristikum: Assoziationen enthalten als spätere Assoziata passive Erinnerungen oder passive Einbildungen
4. Charakteristikum: Assoziationen sind passive Synthesen
Exkurs über die erste Doppeldeutigkeit: Assoziation als Ideenverbindung und Assoziation als Assoziationskraft
Exkurs über die zweite Doppeldeutigkeit: Kraft der Assoziation als Genitivus subiectivus und Kraft der Assoziation als Genitivus objectivus
Ende des Exkurses: Zurück zu den Assoziationen selbst
5. Charakteristikum: Assoziationen sind Weil-Erlebnisse
6. Charakteristikum – ein erster Bestimmungsversuch: Assoziative Weil-Erlebnisse sind Weckungen
6. Charakteristikum – ein zweiter Bestimmungsversuch: Assoziative Weil-Erlebnisse sind Motivationen
6. Charakteristikum – ein dritter Bestimmungsversuch: Assoziationen sind Erlebnisse eines Weils, weil ich so bin, wie ich bin
Etwas erinnert an etwas und etwas bewirkt eine Assoziation
Formen des Assoziierens
1. Assoziation als noematisch wechselnde Intentionalität
2. Assoziation als noetisch wechselnde Intentionalität
Das Individuum der Assoziation
Individuelle Subjekte und menschliche Individuen
Die wundersame Ichvermehrung
Die Blindheit für das individuelle Subjekt
Der individuelle Solipsist
Ein Subjekt ist nicht verantwortlich für seine Subjektivität und ein Individuum nicht für seine Individualität
Exkurs: Systematische Verortung
Die Zirkularität der Konversionsmodelle von Heidegger und Sartre
Die Zumutung, ein Individuum zu sein
Die Zirkularität der Standardmeinung: Subjekte haben unterschiedliche Assoziationen, weil sie unterschiedliche Subjekte sind
Das Primat der Assoziation: Weil Subjekte unterschiedliche Assoziationen haben, sind sie unterschiedliche Subjekte
Assoziation und die Zumutung, »daß man in mir wahrnimmt, nicht, daß ich wahrnehme«
Die Assoziation: Das ephemere Erlebnis, anders als man zu sein
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Assoziationen
Lambert Wiesing
Lambert Wiesing, geboren 1963, ist Professor für Philosophie und Inhaber des Lehrstuhls für Bildtheorie und Phänomenologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 2005 bis 2008 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik. Im Suhrkamp Verlag hat er zuletzt veröffentlicht: Luxus (2015), Das Mich der Wahrnehmung. Eine Autopsie (stw 2171) und Ich für mich. Phänomenologie des Selbstbewusstseins (stw 2314).
Lambert Wiesing, geboren 1963, ist Professor für Philosophie und Inhaber des Lehrstuhls für Bildtheorie und Phänomenologie an der...


