im felderlatein, das heißt: im Acker einer Sprache sein, ein Streifzug zugleich durch die Legende einer Landschaft, wie sie zu Ohren kommt, beim Gehen, im Flüstern, beim Schweigen. Lutz Seilers neue Gedichte, entstanden zwischen 2004 und 2010, unternehmen Expeditionen ins Grenzland rund um Berlin, mitten in den »satzbau dieser gegend«, die gezeichnet ist vom Wechsel der Zeit.
Mit jedem Schritt auf diesem Weg erweist sich die musikalische Kraft der Gedichte –...
im felderlatein, das heißt: im Acker einer Sprache sein, ein Streifzug zugleich durch die Legende einer Landschaft, wie sie zu Ohren kommt, beim Gehen, im Flüstern, beim Schweigen. Lutz Seilers neue Gedichte, entstanden zwischen 2004 und 2010, unternehmen Expeditionen ins Grenzland rund um Berlin, mitten in den »satzbau dieser gegend«, die gezeichnet ist vom Wechsel der Zeit.
Mit jedem Schritt auf diesem Weg erweist sich die musikalische Kraft der Gedichte – im felderlatein trifft Lutz Seiler den Ton für die ernsthaftesten Übertreibungen der Poesie: Für die wundersame Geschichte der »ersten zärtlichkeit«, geschehen zu einer Zeit, als die Schatten noch »kleine schwarze zahlungseinheiten« waren. Oder für die Odyssee der »fussinauten«, den Argonauten ebenbürtig an Treue und Beständigkeit. Und nicht zuletzt für die Geschichte der schönen, verstoßenen Aranka, die »aus den kniekehlen gesungen hat«. Legenden im felderlatein.
ortsteile gab es, orte
das neue reich
ortsteile gab es, orte
der rohe ton
wenn du das nachsehen hast
außenwache
am abend
nach dem spiel
offenlassung
vor dem abriß
alles von mir
erntedank
culmitzsch
alte garagenfrage
aranka, schon der name
die alte kompanie
plötzlich tante lanny
handwunder & tagebuch
in die mark
warum, antäus, dieser ort
der aufenthalt
oktoberabend am entflammten
siehst du den backsteinmond
chaussee
heimleuchten
herbst
in den rohren
ich ging so hin, ich fror
im felderlatein
hüte dich
allgemeiner nachrichtendienst
sechster januar
ich ging so hin, ich fror
was wir sehen
war es nicht tatsächlich so? immer genau
frühes tier
was ich besaß
bodmers tal
der photograph & sein motiv
darß gedicht
die elbe bei wilsnack
paternité
anekdote aus dem letzten krieg
zum himmel
die myliusstraße
abfahrt sangerhausen – als
die fussinauten
inventur
die erste zärtlichkeit
da sei süden vor
ende
wer hinten geht
ach mutter mach
nachtfahrt
hypnotisierte moderne
als ob
geruch der gedichte
das ende kommt im treppenhaus
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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ZITATE
das bett am fenster, die fahrt
ins holz, immer leiser
schalten & schlafen: jeder
traum beginnt bergauf, am zaun
zur straße, wo
jemand hockt wie du, wo
feuchter mohn mit seinen
kapseln auf den ohren klebt, wo oben
schon ergraute ränder an
den blüten . . . blatt
für blatt wird eingelegt
& unbeschrieben abgeweht.
ohne ton, so
sangen wir. und haben noch im dunkeln
die augen zugemacht«
Personen für im felderlatein
Lutz Seiler
Von 1993 bis 1998 war Seiler Mitbegründer...


