Archive des Zweifels
Bereits mit seinem ersten Gedichtband, dem 1976 erschienenen Reginapoly, hatte Michael Krüger einen unverwechselbaren Ton gefunden; mittlerweile schreibt er in seinem lyrischen Werk drei Jahrzehnte deutscher Wirklichkeit mit und schenkt dabei oft gerade den einfachen Dingen Beachtung, die doch schwer zu sagen sind, weil die hohen Diskurse für sie keine Sprache mehr haben. Dem Spiel eines Illusionisten vergleichbar, geraten hier die Alltäglichkeiten zur Sensation, wie die scheinbaren...
Bereits mit seinem ersten Gedichtband, dem 1976 erschienenen Reginapoly, hatte Michael Krüger einen unverwechselbaren Ton gefunden; mittlerweile schreibt er in seinem lyrischen Werk drei Jahrzehnte deutscher Wirklichkeit mit und schenkt dabei oft gerade den einfachen Dingen Beachtung, die doch schwer zu sagen sind, weil die hohen Diskurse für sie keine Sprache mehr haben. Dem Spiel eines Illusionisten vergleichbar, geraten hier die Alltäglichkeiten zur Sensation, wie die scheinbaren Sensationen zur Alltäglichkeit schrumpfen; und dem scharfen Blick auf die Dinge steht der Zweifel an der Gültigkeit des Gesagten entgegen. Daß Krügers Gedichte zum gesicherten Bestand der deutschen Lyrik zu rechnen sind – so selbstverständlich in ihrer poetischen Energie, so überzeugend in ihrer Suche nach den richtigen Fragen wie ihrer Behauptung, ein Teil der Antwort zu sein –, das belegt diese von Kurt Drawert vorgenommene Auswahl, die drei Jahrzehnte lyrischen Schaffens über die frühen Veröffentlichungen bis hin zum 1998 erschienenen Band Wettervorhersage vorstellt. Die vierte Abteilung versammelt bisher in Buchform unveröffentlichte Gedichte; die »Archive des Zweifelns« finden ihre Fortsetzung.
Reginapoly
Der erste Besuch nach Jahren
Mein Ohr
Über die Entstehung der Poesie in der Republik Österreich
Archäologie
Nachgedicht
Winter 77
Meine neue Wohnung, Liebigstr. 7
Diderots Katze
Nichts besonderes
Im Museum
Aus der Ebene
Im strömenden Regen
Unter Bäumen I
Unter Bäumen 2
Unter Bäumen 3
Der letzte Versuch, in vier Teilen
Kleines Seestück
Wiederholungen
I (Schon seit Tagen)
6 (Im Pantheon heute)
8 (Wer mit vierzig Jahren)
20 (Totenwache)
36 (Wenn du stromaufwärts fährst)
40 (Manchmal)
45 (Aber es könnte ja sein)
48 (Wenn also der Text uns sucht)
57 (Nicht die Falten)
60 (Gast kannst du nicht mehr werden)
(Geradeaus, laß dich fahren)
(Wer, wenn ich spreche)
(Stimmen verl uste)
Die Rückkehr
(Über dem Hang)
Ambach
Prolog
Ambach 1 - 20
Herzklopfen
Der Igel
Leopardi und die Schnecke
Der Maulwurf
Hausputz
Spaziergang mit einem Philosophen
Am Tag danach
Hinter der Grenze
Weit hinter Prag
20. Oktober 1989
Erinnerung
Hefte dein Glück an erreichbare Dinge
Führung
Brief
Reparaturwerkstätte
Bei klarem Wetter
Ausruhen
Nachmittags
Im Sommer
Ende des Sommers
Brief nach Hause
Am Tag danach
Im Gespräch
Brief an ein Kind
Offenes Fenster
Blick in den Garten
Post
Rede der alten Frau
Rede des Postboten
Der Nachtsänger
Aktennotiz
Auf dem Turm
Sehr früh am Morgen
Kleines Erbe
Auf den ersten Blick
Mittag
Die Bettler
Cellosuite
Zugfahrt
Zwei Friedhöfe
Späte Sonne
Rede des Philosophen
Rede des Langsamen
Marx redet
Rede des Taxifahrers
Rede des Hausmeisters
Horoskop
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Archive des Zweifels
Michael Krüger
Michael Krüger wurde am 9. Dezember 1943 in Wittgendorf/Kreis Zeitz geboren. Nach dem Abitur an einem Berliner Gymnasium absolvierte er eine Verlagsbuchhändler- und Buchdruckerlehre. Daneben besuchte er Veranstaltungen der Philosophischen Fakultät als Gasthörer an der Freien Universität Berlin. In den Jahren von 1962-1965 lebte Michael Krüger als Buchhändler in London. 1966 begann seine Tätigkeit als Literaturkritiker. Zwei Jahre später, 1968, übernahm er die Aufgabe des Verlagslektors im Carl Hanser Verlag, dessen Leitung er im Jahre 1986 übernahm und bis 2013 innehatte. Seit 1981 war er Herausgeber der Literaturzeitschrift Akzente.
Im Jahr 1972 veröffentlichte Michael Krüger erstmals seine Gedichte, und 1984 debütierte er als Erzähler mit dem Band Was tun?...
Michael Krüger wurde am 9. Dezember 1943 in Wittgendorf/Kreis Zeitz geboren. Nach dem Abitur an einem Berliner Gymnasium absolvierte er eine...
Kurt Drawert
Kurt Drawert wurde 1956 in Hennigsdorf (Brandenburg) geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Borgsdorf und Hohen-Neuendorf (bei Berlin). 1967 zog er nach Dresden um. Dort absolvierte Drawert eine Ausbildung zum Facharbeiter für Elektronik, später legte er auf einer Abendschule das Abitur ab. Von 1982 bis 1985 studierte er Literatur in Leipzig, wo er ab 1984 lebte. Seit 1986 ist Drawert freier Autor. 1993 zog er nach Osterholz-Scharmbeck (bei Bremen), 1995/1996 verbrachte er einige Zeit in Rom. Heute lebt Drawert in Darmstadt, ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Kurt Drawert wurde 1956 in Hennigsdorf (Brandenburg) geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Borgsdorf und Hohen-Neuendorf (bei Berlin). 1967 zog...

