Erst als der Sohn ihn danach fragt, spricht der Vater, Jahrgang 1933, von der NS-Zeit. Von der Napola, der Nationalpolitischen Lehranstalt, vom jüdischen Fellhändler am Markt und von seinem Onkel. Jenem Onkel Paul, nach dem der Sohn benannt ist und der NSDAP-Kreisgeschäftsführer war. Im Bundesarchiv findet der Sohn, als jüngstes von acht Kindern 1980 geboren, nur eine schmale Akte. Doch ihn lassen die Fragen nicht los: Wie setzen sich nationalsozialistische Prägungen auch in seiner Familie...
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Erst als der Sohn ihn danach fragt, spricht der Vater, Jahrgang 1933, von der NS-Zeit. Von der Napola, der Nationalpolitischen Lehranstalt, vom jüdischen Fellhändler am Markt und von seinem Onkel. Jenem Onkel Paul, nach dem der Sohn benannt ist und der NSDAP-Kreisgeschäftsführer war. Im Bundesarchiv findet der Sohn, als jüngstes von acht Kindern 1980 geboren, nur eine schmale Akte. Doch ihn lassen die Fragen nicht los: Wie setzen sich nationalsozialistische Prägungen auch in seiner Familie fort? Welche überkommenen Ideale, welche patriarchalen Vorstellungen haben sich in ihn eingeschrieben und gibt er vielleicht selbst weiter? In welchen Konflikten treten sie bis heute zutage? Er stellt fest, wie herausfordernd es ist, im Umgang mit den eigenen Kindern seine Rolle als progressiver Vater zu finden, zumal ihm klare Vorbilder dafür fehlen. Paul Brodowsky erzählt in seinem Roman Väter von einem Jahrhundert deutscher Geschichte. Er verdichtet Erinnerungen, Recherchen und Reflexionen zu einem Bild der BRD nach der Zeit des Nationalsozialismus – er arbeitet auf, was in vielen Familien bis heute verschwiegen wird, und spannt so den Bogen von den dreißiger Jahren bis zur Gegenwart. Eine schonungslose Selbstbefragung und Spurensuche nach den Prägungen durch die Großväter und Väter.
Bibliografische Angaben
Erscheinungstermin: 13.03.2023
Fester Einband mit Schutzumschlag, 302 Seiten, Sprachen: Deutsch Mit Abbildungen
978-3-518-43103-0
Suhrkamp Hauptprogramm
Erscheinungstermin: 13.03.2023
Fester Einband mit Schutzumschlag, 302 Seiten, Sprachen: Deutsch Mit Abbildungen
»Sein Vater sei nicht in der NSDAP gewesen, vermutlich eher aus Bequemlichkeit, so mein Vater. Anders aber sein Onkel. Jener Onkel Paul, nach dem ich benannt bin, über den ich meine Kindheit hindurch immer nur Bestes zu hören bekomme.«
»Sein Vater sei nicht in der NSDAP gewesen, vermutlich eher aus Bequemlichkeit, so mein Vater. Anders aber sein Onkel. Jener Onkel Paul, nach dem ich benannt bin, über den ich meine Kindheit hindurch immer nur Bestes zu hören bekomme.«
Paul Brodowsky, geboren 1980 in Kiel, studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Er war Mitbegründer und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift BELLA triste sowie Teil der Künstlerischen Leitung des ersten PROSANOVA-Festivals. Seine Theaterstücke wurden u. a. an der Schaubühne Berlin und am Theater Freiburg uraufgeführt sowie zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens eingeladen. Er ist Professor für »Dramentechnik« im Studiengang Szenisches Schreiben an der UdK in Berlin. Väter ist sein erster Roman.
»Das Debüt Väter lässt mehr als nur ahnen, dass mit dem Romancier Paul Brodowsky ... künftig zu rechnen sein wird.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Brodowsky hat eine literarische Sprache für die Väter gefunden, eine, die sie als Sorgende zeigt und die historisch reflektiert ist. Eine Sprache, wie man sie in der Gegenwartsliteratur immer noch viel zu selten liest.«
Michael Eggers, WDR 3
»Wenn Paul Brodowsky in Väter die Spuren aufdeckt, die die NS-Erziehung bis heute in seiner Familie hinterlassen hat, dann ist das so erhellend wie bedrückend«
Matthias Jordan, Kulturnews
»Paul Brodowskys Meditation über Vaterschaft und Mannsein heute, transgenerationale Prägungen und das Fortleben der Vergangenheit in der Gegenwart ist ein entwaffnend ehrliches, hochambitioniertes, formal alle Grenzen und Kategorien bewusst überschreitendes Prosawerk.«
tagesspiegel.de
»Das Debüt Väter lässt mehr als nur ahnen, dass mit dem Romancier Paul Brodowsky ... künftig zu rechnen sein wird.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Brodowsky hat eine literarische Sprache für die Väter gefunden, eine, die sie als Sorgende zeigt und die historisch reflektiert ist. Eine Sprache, wie man sie in der Gegenwartsliteratur immer noch viel zu selten liest.«
Michael Eggers, WDR 3
»Wenn Paul Brodowsky in Väter die Spuren aufdeckt, die die NS-Erziehung bis heute in seiner Familie hinterlassen hat, dann ist das so erhellend wie bedrückend«
Matthias Jordan, Kulturnews
»Paul Brodowskys Meditation über Vaterschaft und Mannsein heute, transgenerationale Prägungen und das Fortleben der Vergangenheit in der Gegenwart ist ein entwaffnend ehrliches, hochambitioniertes, formal alle Grenzen und Kategorien bewusst überschreitendes Prosawerk.«
tagesspiegel.de
»Das Debüt Väter lässt mehr als nur ahnen, dass mit dem Romancier Paul Brodowsky ... künftig zu rechnen sein wird.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Brodowsky hat eine literarische Sprache für die Väter gefunden, eine, die sie als Sorgende zeigt und die historisch reflektiert ist. Eine Sprache, wie man sie in der Gegenwartsliteratur immer noch viel zu selten liest.«
Michael Eggers, WDR 3
»Wenn Paul Brodowsky in Väter die Spuren aufdeckt, die die NS-Erziehung bis heute in seiner Familie hinterlassen hat, dann ist das so erhellend wie bedrückend«
Matthias Jordan, Kulturnews
»Paul Brodowskys Meditation über Vaterschaft und Mannsein heute, transgenerationale Prägungen und das Fortleben der Vergangenheit in der Gegenwart ist ein entwaffnend ehrliches, hochambitioniertes, formal alle Grenzen und Kategorien bewusst überschreitendes Prosawerk.«
tagesspiegel.de
»Das Debüt Väter lässt mehr als nur ahnen, dass mit dem Romancier Paul Brodowsky ... künftig zu rechnen sein wird.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Brodowsky hat eine literarische Sprache für die Väter gefunden, eine, die sie als Sorgende zeigt und die historisch reflektiert ist. Eine Sprache, wie man sie in der Gegenwartsliteratur immer noch viel zu selten liest.«
Michael Eggers, WDR 3
»Wenn Paul Brodowsky in Väter die Spuren aufdeckt, die die NS-Erziehung bis heute in seiner Familie hinterlassen hat, dann ist das so erhellend wie bedrückend«
Paul Brodowsky liest aus seinem Roman Väter, der von einem Jahrhundert deutscher Geschichte erzählt. Er arbeitet auf, was in vielen Familien bis heute verschwiegen wird.
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