Das Buch unternimmt erstmals den Versuch, die sich potenzierende Dynamisierung gesellschaftlicher Verhältnisse, wie sie in der jüngsten politischen und digitalen Beschleunigungswelle etwa unter dem Stichwort ›Globalisierung‹ firmiert, systematisch zu erfassen und sie in ihren kulturellen und strukturellen Ursachen ebenso wie in ihren Auswirkungen auf die individuelle und kollektive Lebensführung zu analysieren. Entwickelt wird dabei die These, daß die zunächst befreiende und befähigende...
Das Buch unternimmt erstmals den Versuch, die sich potenzierende Dynamisierung gesellschaftlicher Verhältnisse, wie sie in der jüngsten politischen und digitalen Beschleunigungswelle etwa unter dem Stichwort ›Globalisierung‹ firmiert, systematisch zu erfassen und sie in ihren kulturellen und strukturellen Ursachen ebenso wie in ihren Auswirkungen auf die individuelle und kollektive Lebensführung zu analysieren. Entwickelt wird dabei die These, daß die zunächst befreiende und befähigende Wirkung der modernen sozialen Beschleunigung, die mit den technischen Geschwindigkeitssteigerungen des Transports, der Kommunikation oder der Produktion zusammenhängt, in der Spätmoderne in ihr Gegenteil umzuschlagen droht. Individuell wie kollektiv verändert sich die Erfahrung von Zeit und Geschichte: An die Stelle einer gerichteten Vorwärtsbewegung tritt die Wahrnehmung einer gleichsam bewegungslosen und in sich erstarrten Steigerungsspirale.
I. Einleitung
Zeitstrukturen in der Gesellschaft
Zwei Zeit-Diagnosen der Gegenwart
Vorüberlegungen zu einer Theorie der sozialen Beschleunigung
Teil 1: Das kategoriale Grundgerüst einer systematischen Theorie der sozialen Beschleunigung
II. Von der Liebe zur Bewegung zum Gesetz der Beschleunigung: Beobachtungen der Moderne
Beschleunigung und die Kultur der Moderne
Modernisierung, Beschleunigung und Gesellschaftstheorie
III. Was ist soziale Beschleunigung?
Vorüberlegung: Beschleunigung und Steigerung
Drei Dimensionen sozialer Beschleunigung
Fünf Kategorien der Beharrung
Zum Verhältnis von Bewegung und Beharrung in der Moderne
Teil 2: Wirkungsweisen und Erscheinungsformen: Eine Phänomenologie der sozialen Beschleunigung
IV. Technische Beschleunigung und die Revolutionierung des Raum-Zeit-Regimes
V. Rutschende Abhänge: Die Beschleunigung des sozialen Wandels und die Zunahme der Kontingenzen
VI. Die Beschleunigung des »Tempos des Lebens« und die Paradoxien der Zeiterfahrung
Objektive Parameter: Die Steigerung der Handlungsgeschwindigkeit
Subjektive Parameter: Zeitdruck und die Erfahrung der rasenden Zeit
Temporalstrukturen und Selbstverhältnisse
Teil 3: Ursachen
VII. Soziale Beschleunigung als selbstantreibender Prozess: Der Akzelerationszirkel
VIII. Beschleunigung und Wachstum: Externe Triebkräfte sozialer Beschleunigung
Zeit ist Geld: Der ökonomische Motor
Die Verheißung der Beschleunigung: Der kulturelle Motor
Die Temporalisierung von Komplexität: Der sozialstrukturelle Motor
IX. Macht, Krieg und Geschwindigkeit – Staat und Militär als institutionelle Schlüssel-Akzeleratoren
Teil 4: Konsequenzen
X. Beschleunigung, Globalisierung, Postmoderne
XI. Situative Identität: Von Driftern und Spielern
Die Dynamisierung des Selbst in der Neuzeit
Von der substanziellen Identität a priori zur stabilen Identität a posteriori: Die Verzeitlichung des Lebens
Von der zeitstabilen zur situativen Identität: Die Verzeitlichung der Zeit
XII. Situative Politik: Paradoxe Zeithorizonte zwischen Desynchronisation und Desintegration
Zeit in der Politik – Politik in der Zeit
Die Verzeitlichung der Geschichte in der Moderne
Paradoxe Zeithorizonte: Die Entzeitlichung der Geschichte in der Spätmoderne
XIII. Beschleunigung und Erstarrung: Versuch einer Neubestimmung der Moderne
XIV. Schlusswort: Rasender Stillstand? Das Ende der Geschichte
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10119 Berlin
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