Ganz selbstverständlich gehen wir davon aus, autonom zu sein. Und wir denken, dass ein Leben, in dem wir wichtige Dinge gegen unseren Willen tun müssten, kein gelungenes sein kann. Wahr ist aber auch: Zahlreiche Aspekte unseres Lebens sind gar nicht frei gewählt. Das gilt für viele soziale Beziehungen ebenso wie für so manche Situation, in die wir einfach hineingeraten sind. Die Alltagserfahrung lehrt uns, dass Selbstbestimmung zwar durchaus gelingen kann, aber eben auch häufig...
Ganz selbstverständlich gehen wir davon aus, autonom zu sein. Und wir denken, dass ein Leben, in dem wir wichtige Dinge gegen unseren Willen tun müssten, kein gelungenes sein kann. Wahr ist aber auch: Zahlreiche Aspekte unseres Lebens sind gar nicht frei gewählt. Das gilt für viele soziale Beziehungen ebenso wie für so manche Situation, in die wir einfach hineingeraten sind. Die Alltagserfahrung lehrt uns, dass Selbstbestimmung zwar durchaus gelingen kann, aber eben auch häufig scheitert.
Beate Rössler erkundet die Spannung zwischen unserem normativen Selbstverständnis und den Erfahrungen, die wir machen, wenn wir versuchen, ein autonomes Leben zu führen.
Aus verschiedenen Perspektiven und im Rückgriff auf literarische Texte, zum Beispiel von Siri Hustvedt und Jane Austen, und Tagebücher, unter anderem von Franz Kafka und Max Frisch, beleuchtet sie die dabei auftretenden Widerstände und Ambivalenzen, untersucht die Rolle von Selbsterkenntnis und Selbsttäuschung und arbeitet die sozialen und politischen Bedingungen für Autonomie heraus. Deren Zusammenhang mit dem gelungenen Leben ist der eigentliche Fluchtpunkt dieser eindrucksvollen Verteidigung der Autonomie gegen überzogene Erwartungen, aber vor allem gegen überbordende Skepsis.
Was ist Autonomie? Eine begriffliche Annäherung
Bemerkungen zur Geschichte des Begriffs
Negative Freiheit, positive Freiheit, Autonomie
Bedingungen individueller Autonomie
Autonomie und vernünftige Pläne
Ambivalenzen
Verschiedene Formen der Ambivalenz
Ambivalenz als Krankheit des Willens
Ist der ambivalente Wille der gesunde Wille?
Das ambivalente Selbst
Ambivalenzkonflikte als Identitätskonflikte
Autonomie und die Akzeptanz von Konflikten
Autonomie und der Sinn des Lebens
Warum schätzen wir Autonomie?
Der zufriedene Sisyphus
Liegt in der Wunschbefriedigung der Sinn des Lebens?
Der objektive Sinn des Lebens
Mills Krise und der subjektive Sinn des Lebens
Wann entsteht die Sinnfrage?
Autonomie, Selbsterkenntnis und Selbsttäuschung
Selbsterkenntnis und Selbstbestimmung
Wie kann ich mich irren über mich selbst? Selbsttäuschung
Wie kann Selbsterkenntnis scheitern? Fundamentale epistemische Verunsicherungen
Das quantifizierte Selbst
Autonomie, Selbstthematisierung, Selbstbeobachtung: vom Tagebuch zum Blog
Selbstbeobachtung, Selbstkontrolle, Reflexion
Warum Tagebücher? Und welche Tagebücher?
Autonomie im Tagebuch: Beispiele
Blogs und die neuen Technologien der Selbstbeobachtung
In welchem Rahmen steht Autonomie?
Autonom wählen und das gute Leben
Die Frage nach dem guten Leben und der Perfektionismus
Glück, Autonomie und Sinn
Die Bedeutung des Wählens: Bedingungen einer autonomen Entscheidung
Wer wählt eigentlich und in welchem Kontext?
Entfremdung (und Authentizität)
Tugend und Charakter
Das private Leben
Warum Privatheit?
Dimensionen des Privaten
Informationelle Privatheit, soziale Beziehungen und Autonomie
Autonome Personen in Beziehungen (I)
Autonomie und häusliche Privatheit: Autonome Personen in Beziehungen (II)
Privatheit und die demokratische Gesellschaft
Soziale Voraussetzungen von Autonomie
Was sind soziale Bedingungen?
Die soziale Konstitution von Autonomie
Autonomie, Ideologien und adaptierte Präferenzen
Gesellschaftliche Optionen und Gerechtigkeit
Zwischen Autonomie und Unterdrückung: Grenzfälle
Die Wirklichkeit von Autonomie
Autonomie ist keine Illusion
Die Bedeutung sozialer Praktiken
Gesellschaftliche Unfreiheit und implizite Vorurteile
Hinsichten moralischer Verantwortung
Autonomie und das gelungene Leben
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Autonomie
Beate Rössler
Beate Rössler, geboren 1958, ist Professorin für Philosophie an der Universität Amsterdam und leitet dort die Fachgruppe »Philosophy and Public Affairs«.
Beate Rössler, geboren 1958, ist Professorin für Philosophie an der Universität Amsterdam und leitet dort die Fachgruppe »Philosophy and Public...

