Paul Celan

Eine Bildbiographie
In Zusammenarbeit mit Nicolas Geibel. Mit einem Essay von Michael Kardamitsis
Paul Celan
Eine Bildbiographie
In Zusammenarbeit mit Nicolas Geibel. Mit einem Essay von Michael Kardamitsis

Diese Biographie ist nach Reichhaltigkeit und Novität der Quellen die erste, die über den ganzen Lebensweg Paul Celans in Text und Bild umfassend Auskunft erteilt. Damit betritt sie erklärtermaßen ein Spannungsfeld und stellt sich einer doppelten Herausforderung: Denn Celan lehnte das Biographische, zumal die biographische Annäherung an seine Dichtung, entschieden ab und stand auch dem Medium der Photographie ausgesprochen skeptisch gegenüber. Lediglich eine einzige gerahmte Photographie war...

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Diese Biographie ist nach Reichhaltigkeit und Novität der Quellen die erste, die über den ganzen Lebensweg Paul Celans in Text und Bild umfassend Auskunft erteilt. Damit betritt sie erklärtermaßen ein Spannungsfeld und stellt sich einer doppelten Herausforderung: Denn Celan lehnte das Biographische, zumal die biographische Annäherung an seine Dichtung, entschieden ab und stand auch dem Medium der Photographie ausgesprochen skeptisch gegenüber. Lediglich eine einzige gerahmte Photographie war in seiner Wohnung sichtbar: jenes eine Bild, das Celan von seiner Mutter besaß, die im Alter von 47 Jahren in der Ukraine von der SS ermordet wurde.

Und doch versucht diese Dokumentation aus Bildern, die zu erläutern sind, und in Texten, die von Bildern begleitet werden, über Celans Leben so eindringlich wie episodisch Bericht zu erstatten. Denn jeder Anekdote und jedem Bild, wie sehr sie auch der Oberfläche verhaftet und gegen Celans apodiktische Aussage »Echte Dichtung ist antibiographisch« zu verstoßen scheinen, ist doch die ethische und poetologische Dimension seines Lebens untilgbar eingeschrieben. Und so schöpft dieses Buch aus privaten photographischen Archiven und aus Celans Nachlass, insbesondere aus den noch immer unveröffentlichten Tagebüchern, gerade an jenen Stellen, wo der Dichter von seinen seelischen Störungen und seinem dichterischen Wirken und Widerstehen wie zu sich selbst spricht. Aus ihnen wird hier zum ersten Mal ausführlich zitiert.

**Czernowitz – Cernăuţi – Tschernowzy – Tscherniwzi : Herbst 1920 - Frühjahr 1945**
* Landschaft mit Mutter, Vater und Sohn – Jüdische Kindheit
* Die Unvergessliche
* Der Vater
* Das Einzelkind
* Geburtshäuser!
* Mit weißem Kragen
* Von Kopf bis Fuß schneeweiß gekleidet
* Unbotmäßiger und freudiger »Gebotspflichtiger«
* »Pessachs« Übergangsritus
* Empörter Blick auf die zukunftsschwere Realität
* Angenehmere Lebensverhältnisse
* Zugang zu einem Bücherschatz
* Wichtigste Etappe auf dem Weg seiner Emanzipation
* Medizinstudium in Frankreich
* Verzweifeln in Tours!
* Das Hebräische
* Zu Pessach in London
* Besuch der königlichen Festung von Chinon
* Das einsame Lied der Trennung
* Ein erfolgreiches Jahr
* Die Heimkehr nach Czernowitz – Einschreibung an der Universität
* Ferien und Bruch
* Ein Freund?
* Eine grundlegende Beziehung
* Verfolgungen
* Die Verfolgungen in Czernowitz
* Zur Organisation des Massenmordes
* In rumänischen Arbeitslagern
* Rettende Zwangsarbeit
* Deportation und Ermordung der Mutter und des Vaters in der Ukraine
* Zu Tode geführt
**Das Erinnern**
* Margarete oder Sulamit?
* Rückkehr und Aufbruch
* In Czernowitz wieder Fuß fassen, wenn auch nur provisorisch
* Die brennende Thora, die Vernichtung des jüdischen Czernowitz
**Bukarest : Frühjahr 1945 - November 1947**
* »Anachronismen, Katachronismen …«
* »Jaja, ich bin nur drei Zentimeter kleiner als Friedrich Schiller«
* Sperbers Gedichte zum Gedächtnis seiner Mutter
* Sich einstellen und einschreiben lassen
* »Paoloncel« begleitet von »Petronom«
* Ein vornehmer Arbeitsort für arme Angestellte
* Von einer Fremdsprache in die andere
* Als er noch nicht Paul Celan war …
* Tristan/Tantris : sich einen neuen Namen geben
* Mit dem Namen des Vaters bruchlos brechen
* Die »schöne Jahreszeit der Wortspiele«
* Ein unvergesslicher Silvesterabend
* Mit den Worten spielen und singen bei Nina Cassian
* Die Lust an den Worten
* Noch eine große Liebe kurz vor der Flucht
* Die Beziehung zu den rumänischen Surrealisten
* Ein Ausflug in die Karpaten – »Paul schläft auf Tischen, schläft in der Höhle«
* Wanderung durch die Munţii Bucegi
* Pontus Euxinus – Sich lieben am Ufer des »gastlichen Meeres«
* In Sandalen am Schwarzen Meer auf dem Sprung ins Exil
* … »die Anamnese Mangalias«, Corina und Lia …
* Gleichgewichtig
* Westwärts schweift sein Blick : die Flucht aus Rumänien
**Wien : Dezember 1947 - Juni 1948**
* Nach Budapest – versteckt im Prostituiertenviertel
* Bevor der Eiserne Vorhang fällt
* Displaced persons – Der Flüchtling
* »Das Erreichbare«
* Beneidenswerte Flüchtlinge …
* Unterkunft
* Als ob er Surrealist wäre
* »Der »Papst« des Surrealismus und »sein einflussreichster (einziger) Kardinal«
* Celans erste Veröffentlichung von Gedichten im deutschen Sprachraum
* Sich Kost und Logis ersingen
* Eigentlich geht es ums Schreiben neuer Gedichte
* Der Schriftsteller Joyce
**Paris : Juli 1948 - April 1970**
* Aufhellung nach schwierigen Stunden – Paris 1: 1948-1952
* Unter der Trikolore : Die Ankunft am 13. Juli 1948
* Auch auf der Place de la Contrescarpe, unter den Paulownien, wurde getanzt
**Paris 2 : 1953 - Sommer 1957**
* Erste Schritte zu einem leichteren Leben und zu literarischer Anerkennung
* Auf dem kleinen Balkon, zu … viert
* Sich ausleben, sich wundlesen. Zu seinem Ende existieren
* Das » –i– « : eine geniale Idee!
**Paris 3: Herbst 1957 - Frühjahr 1959**
* Ein zweiter Anfang mit Ingeborg
* In Wuppertal unter Leuten, und dann zweisam in Köln. »Durch Dich, Ingeborg, durch Dich«
* Sich die Hand reichen zwischen »Botteghe Oscure« … unmögliche Heimlichkeit
**Paris 4 : Frühling 1959 - Herbst 1962**
* Celans längste Reise durch Deutschland, Österreich und die Schweiz
* Österreichische und italienische Landschaften und Menschen
* Segelfahrt auf dem Zürichsee
* Versäumtes Treffen, literarischer Gewinn
* Mit Allemann im selben Boot
**Paris 5 : Ende 1962 - Ende 1963**
* Wahn- bzw. Hoffnungsgedanken
* Im Namen des Einsilbigen
* Was heißt Wahrheit?
* Geschehnis in Schneelandschaft
**Paris 6: 1964**
* Atemgänge
* »Guter Eindruck«
* Maler Ortner
* Rom, Hügelgräberlandschaft und das Verständnis des Herzens
* Hollands Wappenspruch : »Je maintiendrai«
* Celan lesend, Gisèle hörend
**Paris 7: Januar - September 1965**
* Welch ein Anfang!
* Kruder Januar
* Gisèle fährt nach Rom und steigt im Hotel Genio ab
* Bis die Amsel erscheint
* Beziehungswahn
**Paris 8 : Oktober 1965 - 11. Juni 1966**
* Erste Anzeichen
* Konfliktträchtiges. Mit Misstrauen beladen
**Paris 9: Mitte Juni 1966 - Frühjahr 1967**
* Kurze Windstille?
* Wichtige Entscheidungen, schlimme Drohungen
* Nelly Sachs in Paris würdigen
**Paris 10 : Juni 1967 - 17. Oktober 1967**
* Israel's Dauern
* »Denk dir« … -heimnis
* Eine »Umkehr « – und keine »Kehre«!
* Das Uneinebenbare
**Paris 11: 20. November 1967 - Sommer 1968**
* Die Rue d’Ulm : ein Zufluchtsort
* Rückkehr auf die Rive Gauche
* Selbstmordgedanken, Rue d'Ulm?
* Eine Ariadne?
**Paris 12: Herbst 1968 - Februar 1969**
* Unterbrochener Urlaub
* La Colle-sur-Loup
* Bei der Fondation Maeght
**Paris 13: Frühjahr 1969 - Ende September 1969**
* Die »Schwarzmaut« zahlen
* Irdisches und Außerirdisches
**Paris 14: 30. September - 17. Oktober 1969**
* Einladung
* Der Flug
* Kontrastreiche Eindrücke
* Die Tochter Zions
**Paris 15: 6. November 1969 - 19./20. April 1970**
* Wohnen?
* Mit all dem, was immer noch auf ihm lastet. Gewissensbisse
* Letzte wahre Freundschaft
* Luftveränderung : zu Gast in Dampierre-en-Burly
**Letzter Aufenthalt in Deutschland**
* Hölderlin-Gedenkfeier in Stuttgart
* In Freiburg bei Gerhart Baumann zu Gast
* Privatlesungen in Anwesenheit Heideggers
* Das »Tausend-Drama« und die Sense
* Mutterseelenallein. Die Doxa-Armbanduhr
**Inventar**
* Mythos? … und Wirklichkeit
* Kondolenzbriefe und Nachrufe
* Ortners rätselhafte Interpretation der letzten Wohnung
* Ausgrabung I . Seinen Platz haben
* Ausgrabung II . Noch eine Ringgeschichte
**Michael Kardamitsis**
* Photogen – Celans Verhältnis zum Autorenporträt
**Siglen, Abkürzungen und Kurztitel**
**Danksagung**
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

ZITATE

»Durchhalten, trotz allem.«
»Durchhalten, trotz allem.«

Personen für Paul Celan

Bertrand Badiou (geb. 1957) ist Leiter der Paul-Celan-Arbeitsstelle der École normale supérieure in Paris, Herausgeber von Werken und Briefen Celans in Deutschland (Suhrkamp Verlag) und in Frankreich (Editions du Seuil). Gemeinsam mit Eric Celan betreut er den Nachlass des Dichters.

Bertrand Badiou (geb. 1957) ist Leiter der Paul-Celan-Arbeitsstelle der École normale supérieure in Paris, Herausgeber von Werken...

Mitarbeit
Mitarbeit

STIMMEN

»Diese Biografie ist für die Verfeinerung und Erweiterung unseres Wissensschatzes von Celan von unschätzbarem Wert ...«
Charly Louth, The Times Literary Supplement
»Badious Buch ist ein Ereignis für alle, die sich Celans Dichtung verbunden fühlen.«
Boris Schumatsky, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»Bertrand Badious Biografie über Paul Celan ist eine monumentale Leistung, die kaum zu überschätzen ist.«
Andreas Bernard, Süddeutsche Zeitung
»Diese Biografie ist für die Verfeinerung und Erweiterung unseres Wissensschatzes von Celan von unschätzbarem Wert ...«
Charly Louth, The Times Literary Supplement
»Badious Buch ist ein Ereignis für alle, die sich Celans Dichtung verbunden fühlen.«
Boris Schumatsky, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»Bertrand Badious Biografie über Paul Celan ist eine monumentale Leistung, die kaum zu überschätzen ist.«
Andreas Bernard, Süddeutsche Zeitung
»Bertrand Badious Buch ist ein grandioses Bild-Text-Puzzle, in dem der Erotomane Celan ohne Zweifel einer der schillerndsten Teile ist.«
Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung
»Bertrand Badiou schöpft aus vielen Quellen. Diese zitiert er in einer solchen Häufigkeit und zuweilen auch Ausführlichkeit, dass hier nicht nur von einer Biografie die Rede sein darf, nicht nur von einem Bildband, sondern auch ... von einem Quellenwerk. Und es lohnt sich ... immerzu.«
Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau

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