Die Politik des Schönen
Unternommen wird die Lektüre der Moralphilosophie Kants als Theorie des Glücks. Erstes Kernstück ist eine Interpretation des kategorischen Imperativs, die seine psychologische Seite öffnet, Begründungsfragen in einer stabilen Figur von Widersprüchen zusammenzieht und den üblichen Rigorismusverdacht zurückweist. Über die Rekonstruktion der kantischen Anthropologie und ihrer experimentellen “Weltklugheit” (Kant) wird die Transzendentalphilosophie im ganzen neu beleuchtet: als ethische...
Unternommen wird die Lektüre der Moralphilosophie Kants als Theorie des Glücks. Erstes Kernstück ist eine Interpretation des kategorischen Imperativs, die seine psychologische Seite öffnet, Begründungsfragen in einer stabilen Figur von Widersprüchen zusammenzieht und den üblichen Rigorismusverdacht zurückweist. Über die Rekonstruktion der kantischen Anthropologie und ihrer experimentellen “Weltklugheit” (Kant) wird die Transzendentalphilosophie im ganzen neu beleuchtet: als ethische Erkenntnistheorie, die im Vernunftbegriff des Glücks aus der Postulatenlehre auf eine empirische Theologie zielt. Entdeckt werden die kantischen moralischen Gefühle: Großmut, Verachtung, Dankbarkeit und Haß. Die konstruktivistisch modernisierte Transzendentalphilosophie erlaubt eine Ethik, die von Kant den Universalismus, aus der Linken die Empörungsbereitschaft, von Sloterdijk und Nietzsche die Feier der Gabe übernommen hat. Aber warum: Politik? Und weshalb: schön? Den Abschluß bilden Überlegungen zu einer liberalen Heftigkeit und den ästhetischen Erweiterungen der Moral.
I. KRITIK DES ZWEITEN RESSENTIMENTS
1. Erstes und zweites Ressentiment
2. Apel zuerst, aber nur kurz
3. Kant mit Nietzsche: Denker auf fremden Bühnen
4. Natur und Freiheit
5. Freiheit und Lust
6. Generation und Säkularisierung
7. Systemdifferenzierung
8. Kant mit Luhmann
9. Gegenprobende Verfahren
II. ÄSTHETIK DER PRAXIS
10. Kants Vorschlag und die Alternative
11. Lust auf Lust aus Endlichkeit
12. Psychologie und Anthropologie
13. Traktat einer Anmerkung: Systemeinführung der Lust
14. Das psychologische zweite Ressentiment
III. HYPOTHETISCHE IMPERATIVE
15. Begehrender Wille
16. Natürlicher Wille
17. Theologie und Anthropologie
18. Kritik des Mängelwesens. Anthropologie mit Sloterdijk und Kant
19. Notiz zur Willensfreiheit
20. Keine Herrschaft über Natur, keine Triebe
21. Schwere und leichte Lüste. Gegen den Tod
22. Weltklugheit und Experiment
23. Verstandesbegriff des Glücks
24. Drei Einwände
IV. KATEGORISCHER IMPERATIV
25. Nietzsche, nicht Aristoteles
26. Deduktion des Gesetzes
27. Interpretation des Faktums: Freiheit, nicht Moral
28. Die konstitutive Selbstwidersprüchlichkeit von Moral
29. Die Selbstreferenz der Freiheit: Autonomie
30. Psychologie des Gesetzes
31. Kritik des Ressentiments der Achtung
32. Kritik der absoluten Lust (Lacan mit Sade)
33. Eine Moral der Großmut
34. Richtiger, seltsamerweise: Verachtung
35. Eskalation zum Opfer
36. Notiz zum Recht
V. POSTULATENLEHRE
37. Vernunftbegriff des Glücks
38. Die praktische Antinomie, unter Bevorzugung der Thesis
39. Existenz Gottes, Unsterblichkeit der Seele
40. Erneuter Hinweis auf die Modernität der Thesis
41. Das absolute Recht der Wünsche
42. Ironie der reinen Verdopplung
43. Theologie als Ressentimentkritik
44. Intensivierung der Großmut zum Geschenk
45. Fern vom Tragischen, trotzdem nicht harmlos
46. Dankbarkeit und Haß
47. Linke Theorie
48. Nicht Mangel noch Macht
VI. DIE POLITIK DES SCHÖNEN
49. Schöne Handlung, erhabene Handlung
50. Reflektierende Urteilskraft also zuletzt
51. Die kognitive Sorgfaltspflicht der Moral
52. Noble Vorhaben, natürlich!
53. Moral, nicht gleich Politik
54. Eine liberale Heftigkeit. Universalismus, partikular
55. Um andere Sonnen kreisen
56. Kunst
Literatur
Dank
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10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Die Politik des Schönen
Christoph Narholz
Christoph Narholz, geboren 1968, ist Lehrbeauftragter an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Er lebt in Köln.
Christoph Narholz, geboren 1968, ist Lehrbeauftragter an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Er lebt in Köln.

