Poetica

Schriften zur Literatur, Übersetzungen und Gedichte
Herausgegeben und kommentiert von Herbert Kopp-Oberstebrink, Hannah Markus, Martin Treml und Sigrid Weigel
Poetica
Schriften zur Literatur, Übersetzungen und Gedichte
Herausgegeben und kommentiert von Herbert Kopp-Oberstebrink, Hannah Markus, Martin Treml und Sigrid Weigel

Gershom Scholems Name steht über die Fachgrenzen der Jüdischen Studien hinaus für die Geschichte der jüdischen Mystik und des jüdischen Messianismus. Weniger bekannt ist, dass er zeitlebens intensiv mit Dichtungen und Übersetzungen sowie mit philologischen sprachtheoretischen Fragen befasst war. Die Edition zeigt diese literarische Seite des bekannten Religionswissenschaftlers. Sie gibt erstmals umfassend und systematisch Einblick in die Arbeit des Literaten und Übersetzers, des...

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Gershom Scholems Name steht über die Fachgrenzen der Jüdischen Studien hinaus für die Geschichte der jüdischen Mystik und des jüdischen Messianismus. Weniger bekannt ist, dass er zeitlebens intensiv mit Dichtungen und Übersetzungen sowie mit philologischen sprachtheoretischen Fragen befasst war. Die Edition zeigt diese literarische Seite des bekannten Religionswissenschaftlers. Sie gibt erstmals umfassend und systematisch Einblick in die Arbeit des Literaten und Übersetzers, des Intellektuellen und Kritikers, indem sie Scholems Poetica in sechs Abteilungen versammelt und die einzelnen Texte ausführlich kommentiert.

Gerschom Scholem erscheint hier als engagierter Intellektueller Israels, der sich in zeitgenössische Debatten um Autoren im Lande und um solche in der Diaspora einschaltete und intervenierte, so analytisch wie aufgeregt.
I. Klage und Klagelieder
Über Klage und Klagelied (1917/1918)
Die Klagelieder (1917)
Luthers Übersetzung von Hiob 30,8-31 (um 1918)
Hiobs Klage (um 1918)
Klage (o. J.)
2. Samuelis 1,17-27 (1917)
Das Klagelied Amarti sche'u mini des Kalonymus ben Jehuda über die ‫ גזרה‬von 1096 (1919)
Ein mittelalterliches Klagelied (1919)
Ezechiel Kapitel 19: Klagelied um die letzten Fürsten Israels (o. J.)
Das Buch Joel (o. J.)
Das Klagelied Eli Zion weracha des Salomo ibn Gabirol (o. J.)
Kohelet 6,6-7,2 (o. J.)
Jesaja 1-52 (o. J.)
II. Übersetzungen religiöser Texte
Das Hohe Lied. Alt-Hebräische Liebeslyrik (1915)
Moaus Zur (1918)
Übersetzung einer Habdala des Juda Halevi (um 1918/1919)
Das Buch Jona (um 1918/1919)
Ein Lied zu Sabbatausgang (1923)
Juda Halevi: Keroba zu Sabbath Chason (1923)
Mosche ben Nachman: Hymnus vom Schicksal der Seele (1935)
Übersetzung der Hymne Adon olam des R. Salomo ibn Gabirol (o. J.)
Übersetzungen der Psalmen 1-21, 37, 38, 57 (o. J.)
III. Sprach- und Übersetzungstheoretisches
Zum Problem der Übersetzung aus dem Jidischen (1917)
1a. Zum Problem der Übersetzung aus dem Jidischen. Erwiderung (Alexander Eliasberg, 1917)
1b. Antwort (1917)
1c. Zum Problem der Übersetzung aus dem Jidischen (Mathias Acher, 1917)
Über das Hohe Lied (1917)
Die Kunst des Verschweigens im Talmudischen Stil (1918)
Eine falsche Ansicht über die Beziehung der jüdischen Dichtung zur Bibel (vermutlich 1918/1919)
Zur neuhebräischen Lyrik, mit Übersetzungen zu Jakob Cahan (1919)
Journalismus und Musivstil (1919)
Wie soll man Hebräisch lernen? (1919)
Über die jüngste Sohar-Anthologie (1920)
8a. Entgegnung (Jankew Seidmann, 1920)
8b. Zum Schlusse meiner Seidmann-Kritik (1920)
Das Problem des Aramäischen als Sprache der jüdischen Mystik (vermutlich zwischen 1918 und 1923)
Januar 1925: Das Selbe wie stets (1925)
Die neue Genesis, eine Übersetzung (1925)
Bekenntnis über unsere Sprache. Mit einer Vorstufe
12a. Sprachbekenntnis (1925)
12b. Bekenntnis über unsere Sprache (1926)
Die Verzweiflung des Siegenden (1926)
Wenn die Sprache ein relativistisches Werkzeug der Erkenntnis wäre (um 1926)
Bei der Wanderung der Sprache vom Buch ins Leben ist die »Seele« verloren gegangen (Mitte/Ende 1920er)
An einem denkwürdigen Tage (1961/1963)
Sprache (1970)
IV. Chaim Nachman Bialik und Samuel Josef Agnon: Übersetzungen
Chaim Nachman Bialik: Halacha und Aggada (1919)
Chaim Nachman Bialik: ‫( משרי עם‬1919)
S. J. Agnon: Die Geschichte von Rabbi Gadiel dem Kinde (1920)
S. J. Agnon: Aufstieg und Abstieg (1924)
S. J. Agnon: Die Geschichte von Asriel Mosche dem Bücherwart (1924)
S. J. Agnon: Die große Synagoge (1924)
IV. Chaim Nachman Bialik und Samuel Josef Agnon: Kritiken
Zur Halacha-Aggada-Streitfrage (1919)
Brenner wirft es Bialik vor, daß er »abstrakt« und theoretisch rede (1919)
Am Übergang der Geschlechter steht der einsame Bewahrer der Tradition (um 1926)
Rundfrage zum hebräischen Buch (1928)
Impressionen und Ref lexionen. Zum 60. Geburtstag S. J. Agnons (1948)
Die kabbalistischen Quellen der Geschichte von Rabbi Gadi'el dem Kinde von S. J. Agnon (1958)
Über einen Roman von S. J. Agnon (1965)
Agnon in Deutschland. Erinnerungen (1967)
S. J. Agnon – der letzte hebräische Klassiker? (1967)
V. Literatur und Kritik
Gedanken über Mörikes Maler Nolten (1918)
Über Rainer Maria Rilkes Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (1918)
Lyrik der Kabbala? (1921)
Der Prozess von Kafka (1926)
Im Schatten der Angst (1943)
Tucholskys Briefe (1962/1963)
Ich habe Else Lasker Schüler nur flüchtig gekannt (1965)
Loblied auf den Detektivroman (1966)
Was man aus dem Schicksal eines jüdischen Dichters lernen kann, der in Sprachen der Diaspora schrieb. Zum Gedächtnis an A. M.-Sperber (1967)
Zu Philip Roths Roman Portnoys Beschwerden (1969)
10a. Wie die Dinge wirklich liegen. Zu Philip Roths Roman Portnoys Beschwerden (1969)
10b. Sozialkritik – nicht Literaturkritik. Noch einmal zu Philip Roths Roman Portnoys Beschwerden (1969)
Lea Goldberg. Dichterin des einsamen Leidens (1970)
Zehn unhistorische Sätze über Kabbala: X (1958/1973)
Eine Bemerkung zu Gustav Meyrinks Engel vom westlichen Fenster (1976)
Zum Verständnis innerer Prozesse (1977)
Die Spürnase von Slabodka (1979)
VI. Gedichte von 1914 bis 1974
Komme, du göttlicher Schlaf (1914)
Die Internationale (1915)
An Theodor Herzl! (1915)
Ich gab wohl dahin (1915)
Auch ein Kriegsgedicht! (1915)
Wir kommen und nehmen (1915)
Aufruf zur Tat I und II (1915)
Martin Buber (1915)
Von der anderen Seite (1915)
Novembersturm (1915)
Chanukah (1915)
Der Weg zu Gott (1916)
An einen Abtrünnigen (1916)
Nachträgliches zum Golem (1916)
Nationalhymne der Quietisten (1916)
Tisch’a b’ab (1916)
‫ =[ מנשה חיים‬Menasche Chaim] (1918)
Menasche Chajim (1918/1919)
Das Tagebuch (1918)
Nach einer Ethik (1918)
Sieben Sonette an drei Freundinnen (I – An Meta; II – Abschied /An ein junges Mädchen; III – (Nach der Lektüre einer Arbeit »Das Tagebuch«); IV – III / Herz meiner Jugend; V – Unglück · verschwiegen nur der Quell der Klage; VI – An Dora / I ; VII – II / Jugend · ich wachse sichtbar in die Zeit) (1918)
Zum 15. Juli (1918)
Der Ball (1918)
W. B. (1918)
An Grete (1918)
‫( מי עור כמשולם‬1918)
Lehrgedicht von der messianischen Zeit (1918)
Die Zerstörung (Als Grete ein ? hinter sie machte) (1918)
Edgar Blum / Er starb an seinem 20. Geburtstag (1919)
Ludwig Strauß: Oden (1919)
Gruß vom Angelus (1921)
Traurige Erlösung (1926)
AMTLICHES LEHRGEDICHT der Philosophischen Fakultät der Haupt- und Staats-Universität Muri (1918/ 1927)
Begegnung mit Zion und der Welt / (Der Untergang) (1930)
Media in Vita (1930)
An mich oder sie? (1931)
An Karl und Kitty / Mit einem Exemplar der »Einbahnstraße« (1933)
Mit einem Exemplar von Kafkas »Prozeß« (1933/1935)
Bialik (1934)
Vae Victis oder der Tod in der Professur / (in ein Exemplar von Major Trends) (1926; 1941/1942)
Die Sirenen (1947)
Jerusalem / (Sommer 1948) (1948)
An Georg Halpern / (zum 1. 12. 1948) (1948)
Die Senatssitzung (1962)
Fania, Zürich am 10. Oktober 1962 morgens um 6 Uhr (1962)
An Frau Eva Ehrenberg / Replik auf ihre Antwort an Herrn Gershom Scholem auf seinen Brief »Wider den Mythos vom deutsch-jüdischen Gespräch« (1965)
An Ingeborg Bachmann nach ihrem Besuch im Ghetto von Rom (1967)
Nach der Genesung von einem Nierensteinanfall (1972)
Ernst Simon zum 75. Geburtstag (1974)
Der Assimilant und der Zionist (o. J.)
Hoffnung über jede Schickung (o. J.)
Leah (o. J.)
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Poetica

Gershom Scholem (1897–1982) begründete mit seinen Werken einen neuen Forschungszweig: die wissenschaftliche Erforschung der jüdischen Mystik, die ein neues Verständnis des Judentums und der jüdischen Geschichte eröffnet hat.

Gershom Scholem (1897–1982) begründete mit seinen Werken einen neuen Forschungszweig: die wissenschaftliche Erforschung der jüdischen Mystik, die...

Herausgeber, Kommentar
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Herausgeberin, Kommentar
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STIMMEN

»Poetica so wird man nach der Lektüre sagen müssen, ist ein eigener Erdteil in der Welt Scholems. Einer, der bislang halb unter Wasser lag und jetzt seine volle Schönheit entfalten kann. Mit dem Band ist den Herausgebern zudem eine Verlebendigung dieses großen Gelehrten gelungen, die man gar nicht mehr zu erhoffen wagte.«
Thomas Meyer, DIE ZEIT
»Auch Gegenwartsliteratur kann man vom Alten Testament her lesen: Gershom Scholem hat es getan.«
Felix Philipp Ingold, Neue Zürcher Zeitung
»Scholem hat der deutschen Literatur und Kultur ungeheuer viel gegeben, nicht nur für das Verständnis vom Judentum, sondern gerade auch für das Verständnis der deutschen Tradition.«
Wolfgang Matz, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Poetica so wird man nach der Lektüre sagen müssen, ist ein eigener Erdteil in der Welt Scholems. Einer, der bislang halb unter Wasser lag und jetzt seine volle Schönheit entfalten kann. Mit dem Band ist den Herausgebern zudem eine Verlebendigung dieses großen Gelehrten gelungen, die man gar nicht mehr zu erhoffen wagte.«
Thomas Meyer, DIE ZEIT
»Auch Gegenwartsliteratur kann man vom Alten Testament her lesen: Gershom Scholem hat es getan.«
Felix Philipp Ingold, Neue Zürcher Zeitung
»Scholem hat der deutschen Literatur und Kultur ungeheuer viel gegeben, nicht nur für das Verständnis vom Judentum, sondern gerade auch für das Verständnis der deutschen Tradition.«
Wolfgang Matz, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Der Judaist Gershom Scholem ist durch einen großen Band endlich auch als literarisch versierter Kritiker, Essaysist und Dichter zu entdecken.«
Eberhard Geisler, Frankfurter Rundschau
»Jedenfalls erlaubt der Band einen guten Einblick in das Werk von Gershom Scholem und die jüdischen Traditionen. Weil man darüber in Deutschland gemeinhin erstaunlich wenig weiß, eröffnet die Poetica eine andere Seite der Aufarbeitung des Holocaust, nämlich nicht nur Einblick in das Geschehene, sondern in das jüdische Leben und Denken, das zerstört oder vertrieben wurde, in das was daher jetzt in diesem Lande fehlt.«
Hans-Martin Schönherr-Mann, Deutschlandfunk

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