Materie
Materie ist eine Schlüsselkategorie in der Geschichte der Philosophie. Seit der Antike wird über das Verhältnis von Geist und Materie gestritten, und mit dem Aufkommen der modernen Naturwissenschaften nimmt die Komplexität der Debatte weiter zu: Die Materie wird nun zunehmend dynamisiert, ja sogar »entmaterialisiert«. Der Band präsentiert zentrale Texte der diesbezüglichen Diskussion von Anaxagoras und Aristoteles bis hin zu Albert Einstein, Willard Van Orman Quine und Judith Butler. Er...
Materie ist eine Schlüsselkategorie in der Geschichte der Philosophie. Seit der Antike wird über das Verhältnis von Geist und Materie gestritten, und mit dem Aufkommen der modernen Naturwissenschaften nimmt die Komplexität der Debatte weiter zu: Die Materie wird nun zunehmend dynamisiert, ja sogar »entmaterialisiert«. Der Band präsentiert zentrale Texte der diesbezüglichen Diskussion von Anaxagoras und Aristoteles bis hin zu Albert Einstein, Willard Van Orman Quine und Judith Butler. Er führt umfassend in die Geschichte der philosophischen und naturwissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit dem Begriff und dem Phänomen der Materie ein und macht anschaulich, wie Ersterer auch zu einer zentralen Kategorie der Kulturwissenschaften werden konnte, etwa im Bereich der Textwissenschaften, der Gender Studies oder der Material- und Dingkultur.
Raimundus Lullus: Über die Materie (1311)
Sigrid G. Köhler: Einführung
Anaxagoras: Nichts entsteht aus dem Nichts (5./4. Jh. v. u. Z.)
Platon: Timaios (4. Jh. v. u. Z.)
Aristoteles: Physik (4. Jh. v. u. Z.)
Plotin: Die beiden Materien (ca. 255)
Paracelsus: Ueber die Natur der Dinge (angeblich 1537)
Giordano Bruno: Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen (1584)
Immanuel Kant: Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels, oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen Ursprunge des ganzen Weltgebäudes nach Newtonischen Grundsätzen abgehandelt (1755)
Paul-Henri Thiry d’Holbach: System der Natur oder von den Gesetzen der physischen und der moralischen Welt (1770)
Friedrich Schiller: Philosophie der Physiologie (1779)
Friedrich Wilhelm Joseph Schelling: Einleitung zu dem Entwurf eines Systems der Naturphilosophie, oder Über den Begriff der spekulativen Physik und die innere Organisation eines Systems dieser Wissenschaft (1799)
Ludwig Büchner: Kraft und Stoff. Empirisch-naturphilosophische Studien. In allgemein-verständlicher Darstellung (1855)
Friedrich Nietzsche: Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen (1872/1873)
Friedrich Engels: Dialektik der Natur (1875/1876)
Henri Bergson: Materie und Gedächtnis. Eine Abhandlung über die Beziehung zwischen Körper und Geist (1896/71911)
Edmund Husserl: Logische Untersuchungen. Band 2: Untersuchungen zur Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis (1900/21913)
Julia Kristeva: Die Revolution der poetischen Sprache (1974)
Richard Dawkins: Das egoistische Gen (1976)
Donna Haraway: Situiertes Wissen. Die Wissenschaftsfrage im Feminismus und das Privileg einer partialen Perspektive (1988)
Rolf Landua: Am Rand der Dimensionen. Gespräche über die Physik am CERN (2008)
II. Beschaffenheit der Materie
Hania Siebenpfeiffer: Einführung
Demokrit: Die Urkörper (5./4. Jh. v. u. Z.)
Plotin: Die beiden Materien (ca. 255)
René Descartes: Die Prinzipien der Philosophie (1644)
Robert Boyle: Der skeptische Chemiker (1661)
Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre (1687)
Gottfried Wilhelm Leibniz: Über die Natur an sich oder Über die den erschaffenen Dingen innewohnende Kraft und Tätigkeit (1698)
Gottfried Wilhelm Leibniz: Monadologie (1714)
Julien Offray de La Mettrie: Abhandlung über die Seele (1745)
Ruđer Josip Bošković: Theorie der natürlichen Philosophie (1758)
Immanuel Kant: Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786)
John Dalton: Ein neues System der chemischen Philosophie (1808)
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Wissenschaft der Logik II (1846)
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse II (1830)
Michael Faraday: Eine Mutmaßung über elektrische Leitung und die Natur der Materie (1844)
James Clerk Maxwell: Substanz und Bewegung (1876)
Ernst Mach: Die Analyse der Empfindungen und das Verhältnis des Physischen zum Psychischen (1886)
Heinrich Rudolf Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft (1892)
Albert Einstein: Prinzipielles zur allgemeinen Relativitätstheorie (1918)
Louis de Broglie: Licht und Materie. Ergebnisse der Neuen Physik (1937)
Willard Van Orman Quine: Theorien und Dinge (1981)
Gilles Deleuze: Die Falte. Leibniz und der Barock (1988)
Rolf Landua: Am Rand der Dimensionen. Gespräche über die Physik am CERN (2008)
III. Denken der Materie
Martina Wagner-Egelhaaf: Einführung
Aristoteles: Metaphysik (4. Jh. v. u. Z.)
Plotin: Die beiden Materien (ca. 255)
Thomas von Aquin: Vom Sein und von der Wesenheit (1252/1253)
Baruch de Spinoza: Ethik (1677)
John Locke: Versuch über den menschlichen Verstand (1690)
George Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis (1710)
Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft (1781)
Johann Gottlieb Fichte: Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre (1795)
Johann Gottlieb Fichte: Darstellung der Wissenschaftslehre (1801/1802)
Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen (1795)
Friedrich Wilhelm Joseph Schelling: Einleitung zu ""Ideen zu einer Philosophie der Natur"" (1797)
Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung (1819)
Ludwig Feuerbach: Über Spiritualismus und Materialismus, besonders in Beziehung auf die Willensfreiheit (1866)
Georges Bataille: Der niedere Materialismus und die Gnosis (1930)
François Lyotard: Materie und Zeit (1988)
Judith Butler: Körper von Gewicht (1993)
David Kellog Lewis: Die Reduktion des Geistes (1994)"
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10119 Berlin
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