Die Ironie der Unverständlichkeit
Seit jeher haben sich Rhetorik, Poetik, Hermeneutik und Kritik dem Ideal der Verständlichkeit verschrieben. Unverständlich hingegen gilt von vornherein als Mangel. Was aber geschieht, wenn Autoren den Vorwurf der Unverständlichkeit nicht einfach zurückweisen, sondern aufnehmen und auf radikale Weise selbst zum Thema machen?
Bei Johann Georg Hamann, Friedrich Schlegel, Jacques Derrida und Paul de Man zeichnet sich ein Umgang mit dem Problem ab, der weder einer Ontologisierung der...
Seit jeher haben sich Rhetorik, Poetik, Hermeneutik und Kritik dem Ideal der Verständlichkeit verschrieben. Unverständlich hingegen gilt von vornherein als Mangel. Was aber geschieht, wenn Autoren den Vorwurf der Unverständlichkeit nicht einfach zurückweisen, sondern aufnehmen und auf radikale Weise selbst zum Thema machen?
Bei Johann Georg Hamann, Friedrich Schlegel, Jacques Derrida und Paul de Man zeichnet sich ein Umgang mit dem Problem ab, der weder einer Ontologisierung der Unverständlichkeit noch der Utopie absoluter Verständlichkeit zuarbeitet, sondern für eine Ironie der Unverständlichkeit plädiert, die »immer neu, und wo möglich immer paradoxer« (Schlegel) zum wiederholten Lesen auffordert.
Unverständlichkeit und Verständlichkeit
Die Unverständlichkeit des Anfangs: Anekdoten, Autoritäten, Ausgangsfragen
Die Grenzen der Verständlichkeit: Blumen und Unkraut in Rhetorik und Poetik
Aporien der Hermeneutik: Vollkommenes Verstehen - Vollendete Unverstandlichkeit
The Wake of Modernism: Paradigmen der Unverständlichkeit
Zusammenhänge: Disziplinen, Schreibweisen, Bestimmungen
II. Die Auflösung der Unverständlichkeit
Schwierigkeiten mit Johann Georg Hamann
Am Anfang war der Topos: Die Unverständlichkeit der Paraphrase
Hamann mit Hamann: Brücken und Fähren der Methode
Philologische Kreuzzüge: Die Unverständlichkeit der Stelle
»Wolken«: Die Auflösung der Unverständlichkeit
Lesen, was geschrieben steht: Die Unverständlichkeit der Kritik
Die Kunst der Unterscheidung: Ironische Widersprüche
III. Über Über (Die Unverständlichkeit der Ironie)
Friedrich Schlegels Versuche, das Verstehen zu verstehen
Die Mitteilung der Unverständlichkeit: Verwickelte Verhältnisse (um 1800)
Die Kritik der Unverständlichkeit: Zirkel, Axiome und Versuche
Überdetermination: Zitate, reelle Sprachen, goldene Buchstaben
Überfluss: Die Ökonomie der Schönheit
Über die Unverständlichkeit über die Ironie: Standortfragen
Überall Überraschung: Der Sinn des Studiums
Verstehen verstehen: Abschluss der Unverständlichkeit?
IV. Die Unverständlichkeit der Dekonstruktion
Jacques Derrida und Paul de Man in der Kritik
Apokalyptische Wendungen: Der Aufschub der Verständlichkeit
»Derridada«: Das Supplement der Unverständlichkeit
Wen kümmert's, wer spricht? »obscurantisme terroriste«
Der kritische Schwindel: Abgründige Wiederholungen
Fortgesetzte Abschlussbewegungen: Unlesbarkeit lesen
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