Gekränkte Freiheit

Aspekte des libertären Autoritarismus
Gekränkte Freiheit
Aspekte des libertären Autoritarismus

Querdenker, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellen, Journalisten, die sich als Rebellen gegen angebliche Sprechverbote inszenieren: Die Spätmoderne bringt einen Protesttypus hervor, der lautstark für individuelle Freiheiten streitet, etwa frei zu sein von Rücksichtnahme, von gesellschaftlichen Zwängen – und frei von gesellschaftlicher Solidarität. Dieser »libertäre Autoritäre« erlebt sich als zunehmend macht- und einflusslos gegenüber einer komplexer werdenden Welt. Das wird...

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Querdenker, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellen, Journalisten, die sich als Rebellen gegen angebliche Sprechverbote inszenieren: Die Spätmoderne bringt einen Protesttypus hervor, der lautstark für individuelle Freiheiten streitet, etwa frei zu sein von Rücksichtnahme, von gesellschaftlichen Zwängen – und frei von gesellschaftlicher Solidarität. Dieser »libertäre Autoritäre« erlebt sich als zunehmend macht- und einflusslos gegenüber einer komplexer werdenden Welt. Das wird als Kränkung erfahren und äußert sich in Ressentiment und Demokratiefeindlichkeit. Auf der Grundlage zahlreicher Fallstudien verleihen Amlinger und Nachtwey dieser Sozialfigur Kontur. Sie erläutern die sozialen Gründe, die zu einem Wandel des autoritären Charakters führten, wie ihn noch die Kritische Theorie sich dachte.

Einleitung
Freiheitskonflikte
Libertärer Autoritarismus
Zum Aufbau des Buches
Aporien der Aufklärung: Kritische Theorie der Freiheit
Kritik der Freiheit
Freiheit in der Kritischen Theorie
Liberalismus und Autoritarismus
Freiheit in Abhängigkeit: Dialektik der Individualisierung
Geburt des Individuums
Negative Individualisierung
Paradoxien der Emanzipation
Verdinglichte Freiheit
Ordnung der Unordnung: Gesellschaftlicher Wandel und regressive Modernisierung
Die Tücken des normativen Fortschritts
Wissenskränkungen
Demokratie und Gegen-Demokratie
Gegen-Epistemologie
Paternalistische Gouvernementalität
Soziale Kränkung: Zum sozialen Charakter aversiver Gefühle
Konturen sozialer Kränkung
Phänomenologie aversiver Gefühle
Ausweitung der Kränkungszone
Imaginäre Anwesenheit des Narzissmus
Libertärer Autoritarismus: Eine Bewegung der verdinglichten Freiheit
Libertär-autoritäre Charakterstruktur
Figuren des libertären Autoritarismus
Soziale Räume verletzter Selbstbehauptung
Anstöße zum Driften
Sturz der Wahrheitssuchenden: Gefallene Intellektuelle
Bröckelnde Fundamente
Verdrehte Freiheitskämpfe
Exkurs: Sloterdijks Meditationen
Intellektuelle Querfronten
Überschießender Zweifel
Nostalgischer Aktivismus
Partisanen der Zeichen
Register der Kritik
Wiederverzauberung der Welt: Coronaproteste
Pandemische Freiheitskonflikte und die Geburt einer Bewegung
Die Gestalt der Querdenken-Bewegung
Epistemischer Widerstand
Verschwörungsspiritualität
Libertär-autoritäre Gegengemeinschaften
Subversion als destruktives Prinzip: Regressive Rebellen
Engagement und Entfremdung
Moralische Verurteilung und exkludierende Kritik
Autoritäre Innovatoren
Regressive Rebellen
Schluss
Staatskritik und die Paradoxien des Fortschritts
Die kommenden Wahrheitskonflikte
Soziale Freiheit und Demokratie
Inhaltsverzeichnis
Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste (DLF Kultur/ZDF/DIE ZEIT)
Preis der Leipziger Buchmesse 2023 (Nominierung)
Sachbuch-Bestenliste (WELT/NZZ/rbbKultur/Ö1)
Bibliografische Angaben
Service
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Gekränkte Freiheit

Carolin Amlinger, geboren 1984, ist Literatursoziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Departement Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Basel.
Carolin Amlinger, geboren 1984, ist Literatursoziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Departement Sprach- und Literaturwissenschaft der...
Oliver Nachtwey, geboren 1975, ist Professor für Sozialstrukturanalyse am Fachbereich Soziologie der Universität Basel. Für sein Buch Die Abstiegsgesellschaft wurde er 2017 mit dem Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet.
Oliver Nachtwey, geboren 1975, ist Professor für Sozialstrukturanalyse am Fachbereich Soziologie der Universität Basel. Für sein Buch...

STIMMEN

»Nachtwey und Amlinger sind nämlich alles andere Dogmatiker, eher aufrichtige Grübler, die ernsthaft verstehen wollen, was gerade eigentlich los ist. Und sie können schwungvoll schreiben, für eine sozialwissenschaftliche Studie dieses Anspruchs und Umfangs ist der Band beinahe ein Pageturner.«
Jens-Christian Rabe, Süddeutsche Zeitung
»Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey ist ein Neoklassiker der Sozialwissenschaften gelungen.«
Ronald Pohl, derStandard
»Die Stärke des Buches liegt dort, wo die Autoren, gestützt auf ihre Interviews, diese neuen Charaktere des Autoritären nachzeichnen, ihrer Herkunft aus Milieus der spätmodernen Gesellschaft nachgehen und die beiden Haupttypen charakterisieren.«
Herfried Münkler, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Nachtwey und Amlinger sind nämlich alles andere Dogmatiker, eher aufrichtige Grübler, die ernsthaft verstehen wollen, was gerade eigentlich los ist. Und sie können schwungvoll schreiben, für eine sozialwissenschaftliche Studie dieses Anspruchs und Umfangs ist der Band beinahe ein Pageturner.«
Jens-Christian Rabe, Süddeutsche Zeitung
»Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey ist ein Neoklassiker der Sozialwissenschaften gelungen.«
Ronald Pohl, derStandard
»Die Stärke des Buches liegt dort, wo die Autoren, gestützt auf ihre Interviews, diese neuen Charaktere des Autoritären nachzeichnen, ihrer Herkunft aus Milieus der spätmodernen Gesellschaft nachgehen und die beiden Haupttypen charakterisieren.«
Herfried Münkler, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Theoretisch originell und empirisch gehaltvoll ...«
Christian Marty, Neue Zürcher Zeitung
»Gekränkte Freiheit bietet weit mehr als ein bloß soziologisch fundiertes Psychogramm der von links nach rechts driftenden Querdenkerin; oder des ›gefallenen Intellektuellen‹, der den Schmerz des Verlusts von Diskursprivilegien durch den Kampf gegen Gendersternchen kompensiert. ... [Amlinger und Nachtwey] arbeiten minutiös heraus, wie der allgemeine gesellschaftliche Wandel gestern noch als fortschrittlich geltende Werte in autoritärer Weise aufladen kann.«
Christoph David Piorkowski, Der Tagesspiegel

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