Universalismus

Weltherrschaft und Menschheitsethos
Universalismus
Weltherrschaft und Menschheitsethos

Das Wohl aller Menschen bei moralischen und politischen Entscheidungen zu berücksichtigen – das ist heute für viele zumindest als Ideal gerechtfertigt. Aber schon immer gegeben und universell verbreitet ist ein solches Menschheitsethos nicht. Wann und wo ist es also entstanden – und warum eigentlich? Ist es eine Besonderheit der jüdisch-christlichen oder der westlich-aufklärerischen Tradition? Und wie hängt seine Entstehung mit der Geschichte imperialer Weltherrschaft zusammen? In...

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Das Wohl aller Menschen bei moralischen und politischen Entscheidungen zu berücksichtigen – das ist heute für viele zumindest als Ideal gerechtfertigt. Aber schon immer gegeben und universell verbreitet ist ein solches Menschheitsethos nicht. Wann und wo ist es also entstanden – und warum eigentlich? Ist es eine Besonderheit der jüdisch-christlichen oder der westlich-aufklärerischen Tradition? Und wie hängt seine Entstehung mit der Geschichte imperialer Weltherrschaft zusammen? In seinem faszinierenden Buch folgt Hans Joas diesem Menschheitsethos in globaler Perspektive.

Von der sogenannten »Achsenzeit« ausgehend, zeichnet er dessen Entstehung in der griechischen Antike, in Judentum und Christentum, in Indien und China nach und betrachtet es im Zusammenhang mit imperialen Reichsbildungen bis hin zum Kolonialismus, Faschismus und Kommunismus. Kann es einen Universalismus ohne Imperialismus überhaupt geben? Und wie steht der Islam zu den achsenzeitlichen Entwürfen eines Menschheitsethos? Joas' Antworten auf diese großen Fragen fügen sich zu einem Opus Magnum, mit dem er seine vielbeachteten Arbeiten zur Geschichte von Religion und politischer Macht krönt.

Genealogie des moralischen Universalismus – Nietzsche, Weber, Troeltsch
Von der Genealogie der Moral zur Genealogie des moralischen Universalismus
Das Christentum unter den Weltreligionen
Die Entstehung des moralischen Universalismus
Jenseits der Dynamik der archaischen Imperien
Das antike Israel: Monotheismus und moralischer Universalismus
Das antike Griechenland: Philosophische Vernunftethik und moralischer Universalismus
Das antike China: Die universalistische Aufladung kultureller Wertmuster
Das antike Indien: Ethische Askese im Dienste des moralischen Universalismus
Die Stoa: Radikalisierung des moralischen Universalismus der griechischen Antike
Das Christentum: Radikalisierung des universalistischen Potentials des antiken Judentums?
Imperialer Universalismus
Carl Schmitt und die Politische Theologie
Monotheismus als politisches Problem
Christliche Herrschersakralisierung: Bischof Eusebius und Kaiser Konstantin
Imperialer Konfuzianismus
Untergang des Imperiums – Rettung des Universalismus
Augustinus als ethischer und soziologischer Denker
Weder Sakralisierung des Imperiums noch Sakralisierung der Kirche
Opferkult: Ende oder universalistische Transformation
Der Buddhismus und der Zusammenbruch des Maurya-Reichs
Universalismus ohne Egalitarismus. Organische Sozialethik und die Metaphorik des Leibes Christi
Organische Sozialethik
Menschheitsideal und irdisches Gemeinwesen: Otto von Gierke
Die mittelalterliche Metaphysik der Geschichte und der Gesellschaft: Wilhelm Dilthey
Der Universalismus des mittelalterlichen Christentums und der Patriarchalismus der Liebe: Ernst Troeltsch
Asketische Berufsethik versus organische Sozialethik: Max Weber
Organische Sozialethik in Europa und Indien: Rationalisierungshindernis oder Reforminspiration
Corpus mysticum: Partikulare Sakralisierung unter Bedingungen des Universalismus
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Entstehung und Folgen
Das Christentum zwischen Rassismus und seiner Bekämpfung: Martin Luther King und die amerikanische Bürgerrechtsbewegung
Rassismus als Erbe der europäischen Expansion
Eine »prophetische« Bewegung?
Gewaltfreie Aktionen und die Zuschreibung von Verantwortung
Transnationale Erfolgsbedingungen
Antikolonialer Widerstand und religiöse Vision: Mahatma Gandhi und die indische Unabhängigkeitsbewegung
Religion und Moral in Wechselwirkung
Indien: hierarchische Ordnung und moralischer Universalismus
Ahimsa und Satyagraha: Gewaltlosigkeit als Prinzip einer sozialen Bewegung
Gewaltlosigkeit und religiöser Pluralismus
Säkulare Utopie und Vernichtung aller Religion: Mao Zedong und der globale Maoismus
Marxistische Religionskritik und chinesische Religionsgeschichte
Kulturrevolution und Kampf gegen die Religion
Säkularer Universalismus ohne Sakralität der Person
Maoismus außerhalb Chinas
Ist der Islam ein Universalismus?
Fanatismus und Fatalismus. Die langsame Überwindung eines Feindbilds
Inhaltsverzeichnis
Sachbuch-Bestenliste (DLF Kultur/ZDF/DIE ZEIT)
Sachbuch-Bestenliste (WELT/NZZ/rbbKultur/Ö1)
Bibliografische Angaben
Service
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ZITATE

»Ohne Reflexion auf die Geschichte eines Ideals können wir auch unsere Bindung an dieses wederuns selbst noch anderen umfassend verständlich machen.«
»Ohne Reflexion auf die Geschichte eines Ideals können wir auch unsere Bindung an dieses wederuns selbst noch anderen umfassend verständlich machen.«

Personen für Universalismus

Hans Joas, geboren 1948, ist Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und lehrt als Mitglied des Committee on Social Thought an der University of Chicago. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Hans-Kilian-Preis, dem Max-Planck-Forschungspreis, dem Prix Ricœur, dem Theologischen Preis der Salzburger Hochschulwochen und zuletzt für das wissenschaftliche Lebenswerk mit dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
Hans Joas, geboren 1948, ist Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und lehrt als Mitglied...

STIMMEN

»Die christliche Religion ist eine ambivalente Angelegenheit. Es gibt einen moralischen und einen politischen Universalismus. ... Dazu findet sich viel Kluges im neuen Buch des Soziologen Hans Joas ...«
Rainer Hank, Neue Zürcher Zeitung
»[Ein] beeindruckendes Panorama ...«
Otto Kallscheuer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Es ist nicht zu hoch gegriffen, den Philosophen und Soziologen Hans Joas zu den bedeutendsten deutschsprachigen Denkern der Gegenwart zu zählen.«
Dirk Pilz, Frankfurter Rundschau
»Die christliche Religion ist eine ambivalente Angelegenheit. Es gibt einen moralischen und einen politischen Universalismus. ... Dazu findet sich viel Kluges im neuen Buch des Soziologen Hans Joas ...«
Rainer Hank, Neue Zürcher Zeitung
»[Ein] beeindruckendes Panorama ...«
Otto Kallscheuer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Es ist nicht zu hoch gegriffen, den Philosophen und Soziologen Hans Joas zu den bedeutendsten deutschsprachigen Denkern der Gegenwart zu zählen.«
Dirk Pilz, Frankfurter Rundschau
»... in seinem monumentalen Werk begibt sich der Soziologe Hans Joas auf die Suche nach den Ursprüngen des Universalismus.«
DIE ZEIT
»Es ist das politische Buch der Stunde. Es heißt Universalismus. Hans Joas, 76, hat es geschrieben.«
Dieter Schnaas, WirtschaftsWoche

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