Die besten Bücher des 21. Jahrhunderts (New York Times)
Nachricht14.07.2024

Die New York Times hat in einer umfangreichen Liste die 100 besten Bücher des 21. Jahrhunderts zusammengestellt. Dafür wurden Hunderte literarische Persönlichkeiten nach den zehn wichtigsten, einflussreichsten Büchern gefragt, die seit dem 1. Januar 2000 erschienen sind. Stephen King hat teilgenommen. Ebenso Bonnie Garmus, Claudia Rankine, James Patterson, Sarah Jessica Parker, Karl Ove Knausgård, Elin Hilderbrand, Thomas Chatterton Williams, Roxane Gay, Marlon James, Sarah MacLean, Min Jin Lee, Jonathan Lethem und Jenna Bush Hager, um einige zu nennen. Aus den Einsendungen wurden die 100 meistgenannten Bücher ermittelt.
Unter den auserwählten Titeln befinden sich auch einige Übersetzungen, die im Suhrkamp Verlag erschienen sind. Auf Platz 1 steht Elena Ferrantes Meine geniale Freundin, Teil der Liste ist auch der vierte Band der Neapolitanischen Saga, Die Geschichte des verlorenen Kindes, – beide Titel wurden aus dem Italienischen von Karin Krieger übersetzt. Ferrantes Roman Tage des Verlassenwerdens, übersetzt von Anja Nattefort, findet ebenfalls einen Platz auf der Liste. Annie Ernaux’ Die Jahre, aus dem Französischen von Sonja Finck, Benjamín Labatuts Das blinde Licht, aus dem Spanischen von Thomas Brovot, John Jeremiah Sullivans Pulphead, aus dem Amerikanischen von Thomas Pletzinger und Kirsten Riesselmann, Swetlana Alexijewitschs Secondhand-Zeit, aus dem Russischen von Ganna-Maria Braungardt, und Rachel Cusks Outline, aus dem Englischen von Eva Bonné, vervollständigen die Auflistung der bei uns auf Deutsch erschienenen Bücher.
Unter den auserwählten Titeln befinden sich auch einige Übersetzungen, die im Suhrkamp Verlag erschienen sind. Auf Platz 1 steht Elena Ferrantes Meine geniale Freundin, Teil der Liste ist auch der vierte Band der Neapolitanischen Saga, Die Geschichte des verlorenen Kindes, – beide Titel wurden aus dem Italienischen von Karin Krieger übersetzt. Ferrantes Roman Tage des Verlassenwerdens, übersetzt von Anja Nattefort, findet ebenfalls einen Platz auf der Liste. Annie Ernaux’ Die Jahre, aus dem Französischen von Sonja Finck, Benjamín Labatuts Das blinde Licht, aus dem Spanischen von Thomas Brovot, John Jeremiah Sullivans Pulphead, aus dem Amerikanischen von Thomas Pletzinger und Kirsten Riesselmann, Swetlana Alexijewitschs Secondhand-Zeit, aus dem Russischen von Ganna-Maria Braungardt, und Rachel Cusks Outline, aus dem Englischen von Eva Bonné, vervollständigen die Auflistung der bei uns auf Deutsch erschienenen Bücher.
Das beste Buch des 21. Jahrhunderts: »Meine geniale Freundin« von Elena Ferrante
Platz 14
Eine Schriftstellerin reist im Hochsommer nach Athen, um dort einen Schreibkurs zu geben. Während ihre eigenen Verhältnisse vorerst im Dunkeln bleiben, wird sie zur Zuhörerin einer Reihe von Lebensgeschichten und -beichten. Beginnend mit dem Sitznachbarn auf dem Hinflug, seinen Schilderungen von schnellen Booten und gescheiterten Ehen, erzählen ihre Bekanntschaften von Ängsten, Begierden, Versäumnissen und Lieblingstheorien. In der erstickenden Hitze und dem Lärm der Stadt erschaffen diese verschiedenen Stimmen ein komplexes Tableau menschlichen Lebens. Und dabei wird, zunächst in Umrissen, zugleich das Bild einer Frau – der Schriftstellerin – kenntlich, die zu lernen beginnt, einem einschneidenden Verlust zu begegnen.
Outline ist ein so wagemutiger wie eleganter Roman über Liebe, Verlust, Erinnerung und den elementaren Drang, den anderen und sich selbst Geschichten zu erzählen.
Outline ist ein so wagemutiger wie eleganter Roman über Liebe, Verlust, Erinnerung und den elementaren Drang, den anderen und sich selbst Geschichten zu erzählen.
Weitere Bände der Outline-Trilogie
Platz 37
Kindheit in der Nachkriegszeit, Algerienkrise, die Karriere an der Universität, das Schreiben, eine prekäre Ehe, die Mutterschaft, de Gaulle, das Jahr 1968, Krankheiten und Verluste, die sogenannte Emanzipation der Frau, Frankreich unter Mitterrand, die Folgen der Globalisierung, die uneingelösten Verheißungen der Nullerjahre, das eigene Altern. Anhand von Fotografien, Erinnerungen und Aufzeichnungen, von Wörtern, Melodien und Gegenständen vergegenwärtigt Annie Ernaux die Jahre, die vergangen sind. Und dabei schreibt sie ihr Leben – unser Leben, das Leben – in eine völlig neuartige Erzählform ein.
Geschichte ihrer selbst, Gesellschaftsporträt, universelle Chronik: Annie Ernaux’ aufsehenerregendes Werk wirkt von Beginn an weit über die französischen Grenzen hinaus. Eine faszinierende Einladung, das eigene Leben zu hinterfragen: »Annie Ernaux zu lesen ist ein Schock, eine Erfahrung, vor allem ist es wichtig.« Der Spiegel
Geschichte ihrer selbst, Gesellschaftsporträt, universelle Chronik: Annie Ernaux’ aufsehenerregendes Werk wirkt von Beginn an weit über die französischen Grenzen hinaus. Eine faszinierende Einladung, das eigene Leben zu hinterfragen: »Annie Ernaux zu lesen ist ein Schock, eine Erfahrung, vor allem ist es wichtig.« Der Spiegel
Platz 72
Gut zwanzig Jahre sind vergangen seit dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums, die Russen entdeckten die Welt, und die Welt entdeckte die Russen. Inzwischen aber gilt Stalin wieder als großer Staatsmann, die sozialistische Vergangenheit wird immer öfter, vor allem von jungen Menschen, nostalgisch verklärt. Russland, so Swetlana Alexijewitsch, lebt in einer Zeit des »Second-hand«, der gebrauchten Ideen und Worte. Die Reporterin befragt Menschen, die sich von der Geschichte überrollt, gedemütigt, betrogen fühlen. Sie spricht mit Frauen, die in der Roten Armee gekämpft haben, mit Soldaten, Gulag-Häftlingen, Stalinisten. »Historiker sehen nur die Fakten, die Gefühle bleiben draußen …, ich aber sehe die Welt mit den Augen der Menschforscherin.«
Wer das Russland von heute verstehen will, muss dieses Buch lesen. Swetlana Alexijewitsch formt aus den erschütternden Erfahrungen von Menschen, die zwischen Neuanfang und Nostalgie schwanken, den Lebensroman einer noch nicht vergangenen Epoche.
Wer das Russland von heute verstehen will, muss dieses Buch lesen. Swetlana Alexijewitsch formt aus den erschütternden Erfahrungen von Menschen, die zwischen Neuanfang und Nostalgie schwanken, den Lebensroman einer noch nicht vergangenen Epoche.
Platz 81
Kann man ganz Amerika in ein Buch packen? Geschichte und Gegenwart? Popkultur und Frömmigkeit? Glänzende Oberfläche und enttäuschte Versprechen? Mit Pulphead hat John Jeremiah Sullivan bewiesen, dass das möglich ist. In der Tradition von Meistern wie Tom Wolfe und Hunter S. Thompson verwischt er die Grenze zwischen Literatur und Journalismus, Erzählung und Reportage, Hochliteratur und Unterhaltung, Hemingway und Hollywood. Wie in einem Panoptikum entsteht aus Artikeln über Axl Rose, christliche Rockfestivals, Reality TV, die Tea-Party-Bewegung, vergessene Naturforscher und den heruntergekommenen Süden das Panorama eines Landes, das der Rest der Welt immer weniger versteht.
Pulphead löste im Herbst 2011 in den USA wahre Jubelstürme aus: Das Buch fehlte auf keiner Jahresbestenliste, Kritikerpapst James Wood schrieb im New Yorker, genau so müsse man im neuen Jahrtausend schreiben und verglich Sullivan mit dem großen David Foster Wallace. Die Begeisterung hat längst auch die alte Welt erreicht: »Noch jeder ungläubige Thomas, der dem konzertierten Entzücken misstrauen wollte«, schrieb Gregor Dotzauer im Tagesspiegel, »kehrte mit leuchtenden Augen von der Lektüre zurück.«
Pulphead löste im Herbst 2011 in den USA wahre Jubelstürme aus: Das Buch fehlte auf keiner Jahresbestenliste, Kritikerpapst James Wood schrieb im New Yorker, genau so müsse man im neuen Jahrtausend schreiben und verglich Sullivan mit dem großen David Foster Wallace. Die Begeisterung hat längst auch die alte Welt erreicht: »Noch jeder ungläubige Thomas, der dem konzertierten Entzücken misstrauen wollte«, schrieb Gregor Dotzauer im Tagesspiegel, »kehrte mit leuchtenden Augen von der Lektüre zurück.«
Platz 83
Sie sind Pioniere und Verdammte. Eroberer von Raum und Zeit. Träumer des Absoluten. Sie verändern den Lauf der Geschichte und verzweifeln an sich selbst: Werner Heisenberg, dessen Gleichungen – im Wahn auf der Insel Helgoland entstanden – zum Bau der Atombombe führen. Der Mathematiker Alexander Grothendieck, der es vorzieht, seine Formeln zu verbrennen, um die Menschheit vor ihrem zerstörerischen Potential zu schützen. Oder Fritz Haber, dessen physikalische Verfahren eine Hungerkrise vermeiden und zugleich das diabolischste Werkzeug der Nationalsozialisten hervorbringen werden ...
Benjamín Labatut erzählt vom schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, von der zwiespältigen Kraft der Wissenschaft und dem verhängnisvollen Moment, an dem wir aufhören, die Welt zu verstehen.
Benjamín Labatut erzählt vom schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, von der zwiespältigen Kraft der Wissenschaft und dem verhängnisvollen Moment, an dem wir aufhören, die Welt zu verstehen.
Platz 92
Olga ist achtunddreißig und verheiratet, sie hat zwei Kinder, eine schöne Wohnung in Turin und ein Leben, das solide auf familiären Gewissheiten und kleinen Ritualen ruht. Seit fünfzehn Jahren führt sie eine glückliche Ehe. Zumindest denkt sie das. Bis ein einziger Satz alles zerstört. Der Mann, mit dem sie alt zu werden hoffte, ihr geliebter Mario, will nichts mehr von ihr wissen, er hat eine Andere, eine zwanzig Jahre Jüngere. Alleingelassen mit den Kindern und dem Hund, fällt Olga in einen dunklen Abgrund, dessen Existenz sie vorher nicht einmal hat erahnen können.
Was geht in einer Frau vor, die plötzlich vor den Trümmern ihrer Ehe steht? Einer Frau, die sich immer für ausgeglichen, stark und selbstbewusst gehalten hat? Elena Ferrante erzählt uns eine ganz alltägliche Geschichte als wortgewaltige Tragödie – davon, wie es ist, bei glasklarem Verstand in den Wahnsinn abzurutschen.
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