Jahrzehntelang blieben sie unveröffentlicht: Hans Magnus Enzensbergers Frankfurter Poetikvorlesungen aus dem Wintersemester 1964/65. Ausgehend von diesem umfangreichen Text, werden Enzensbergers Schriften zur Literatur aus einem halben Jahrhundert erstmals in einem Band zusammengeführt. Lückenlos versammelt sind seine Essays und die vielen freundlichen, traurigen und bösen Auseinandersetzungen mit Klassikern und Zeitgenossen – manches davon bisher ungedruckt. Aus der Vielzahl der Rezensionen...
Jahrzehntelang blieben sie unveröffentlicht: Hans Magnus Enzensbergers Frankfurter Poetikvorlesungen aus dem Wintersemester 1964/65. Ausgehend von diesem umfangreichen Text, werden Enzensbergers Schriften zur Literatur aus einem halben Jahrhundert erstmals in einem Band zusammengeführt. Lückenlos versammelt sind seine Essays und die vielen freundlichen, traurigen und bösen Auseinandersetzungen mit Klassikern und Zeitgenossen – manches davon bisher ungedruckt. Aus der Vielzahl der Rezensionen hat der Autor selbst eine Auswahl getroffen.
Vom ausgreifenden Essay bis zur Fußnote und Randbemerkung (Scholien) reicht das Spektrum. In offener Feldschlacht mit breitgefächerter Aufstellung so gut wie im geschickt inszenierten Scharmützel entfaltet Enzensberger seine ästhetischen Positionen und Mutmaßungen und führt sie bis zur Synthese von Poesie und Wissenschaft.
* Frankfurter Poetikvorlesungen 1964/65
* Spielen Schriftsteller eine Rolle?
* Literatur als Geschichtsschreibung
* Topologische Strukturen in der modernen Literatur
* Vom Nutzen und Nachteil der Gattungen
II. Überlegungen zur Lage
* Die Nebenwirkungen kennt nur der Apotheker
* Rezensenten-Dämmerung
* Literatur als Institution oder Der Alka-Seltzer-Effekt
* Gemeinplätze, die Neueste Literatur betreffend
* Carry on, Gutenberg! Two Cheers for a Minority
* Die Aporien der Avantgarde
* Unkraut
* Lemma
* Haßproduzenten. Eine Erinnerung
* Autobiographie und Dokument
* Meldungen vom lyrischen Betrieb. Drei Metaphrasen
* Die Poesie der Wissenschaft
* Weltsprache der modernen Poesie
* Nachbemerkung zu einer Neuauflage
* Das Wunder von Medellín. Notizen zur Globalisierung der Poesie
* Bücher à la carte. Der Verlag, verglichen mit dem Restaurant
* Poesie und Politik
III. Klassiker
* Kobold und Bürgerschreck. Über Clemens Brentano
* Über den Kinderreim
* Der Fall Pablo Neruda
* Drei Fußnoten zu Calderóns „Tochter der Luft“
* Über eine Landstürzerin
* Andreas Gryphius aus Glogau
* William Carlos Williams
* Über die Schwierigkeit und das Vergnügen, Molière zu übersetzen
* Ein Nachtbuch aus dem Rokoko. Über Carl von Linnés „Nemesis Divina“
* Fünf Unterhaltungen über „Jacques le fataliste“
* Festgemauert aber entbehrlich. Über Friedrich Schillers „Lied von der Glocke“
* Über den Anachronismus
* Gulliver in Kopenhagen
* Vom Schlingern der Identität. Clemens Brentanos Tour de force
* Über ein Gedicht von Clemens Brentano
* Lorenz Okens „Naturgeschichte“. Ein wissenschaftliches Wahnsystem
* Ein deutsches Zerwürfnis. Böll und Heine
* Edward Lears fröhlicher Wahnsinn. Nachricht vom Erdenwandel eines viktorianischen Helden
* David Rokeah
* Die Furien des César Vallejo
* Keine Silbe zuviel. Über „Fisches Nachtgesang“
IV. Tageskritik
* Über Alfred Anderschs „Ein Liebhaber des Halbschattens“
* Satire als Wechselbalg. Über Heinrich Bölls „Doktor Murkes gesammeltes Schweigen und andere Satiren“
* Über Ernst Blochs „Erbschaft dieser Zeit“
* Genie als Karikatur. Über Henry Millers „Der Koloss von Maroussi“
* Über „Beat. Eine Anthologie“
* Der Schngeist im Panzer. Über Viktor Šklovskijs „Sentimentale Reise“
* Der Romancier als Haruspex. Über Carlo Emilio Gaddas „Die Erkenntnis des Schmerzes“
* Vivat Yossarian! Über Joseph Hellers „Der IKS-Haken“
* Ahnung und Gegenwart 1958. Über Wolfgang Koeppens „Empfindsame Reisen nach Rußland und anderswohin“
* Philosophie des Bösen. Über Günther Anders’ „Die Antiquiertheit des Menschen“
* Gottfried Benns schartiges Brotmesser. Über Gottfried Benns „Autobiographische und vermischte Schriften“
* Beschreibung eines Kampfes. Über Elias Canettis „Blendung“
* Texte und Zeichen. Signale aus der Finsternis des Wirtschaftswunders
* Regression als Fortschritt
V. Albumblätter
* Der arme Heinrich. Über Heinrich Böll
* Ein sanfter Wächter. Über Martin Walser
* Kleine Erinnerung an unseren Freund R., in Sternescher Manier
* Damals in Kilburn. Erich Fried und seine zwölftausend Gedichte
* Albumblatt für Peter Ruhmkorf
* Gedenkblatt für Lilja Brik. Zum Tode von Majakowskis Lebensgefährtin
* Für Christiane Zimmer geb. Hofmannsthal
* Als es noch Jugoslawien gab. Ein Andenken an Izet Sarajilić
* Montaignes Vikar in Budapest. Über György Konrád
* Dies ist keine Laudatio. Über Imre Kertész aus Anlaß seiner Aufnahme in den Orden Pour le mérite
* Ein unbarmherziger Liebhaber Deutschlands. Über Gaston Salvatore
* Kleine Rede auf eine diskrete Eminenz. Zur Erinnerung an Karl Markus Michel
VI. In eigener Sache
* Die babylonischen Bücher
* Das Haus an der Burggasse. Ein Fluchtversuch
* Wie ich fünfzig Jahre lang versuchte, Amerika zu entdecken
* Zensur und Selbstzensur
* Geisterstimmen
* Die Entstehung eines Gedichts
* Das Falsche. Notiz zu einem Gedicht
VII. Einladung zu einem Poesie-Automaten
* Einladung zu einem Poesie-Automaten
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