Umbrüche und Wendezeiten

Herausgegeben von Thomas Grimm unter Mitarbeit von Gerhard Wolf
Umbrüche und Wendezeiten
Herausgegeben von Thomas Grimm unter Mitarbeit von Gerhard Wolf

»Wir staunen, was wir offenbar schon lange gedacht haben und was wir uns jetzt laut zurufen: Demokratie jetzt oder nie!« Als Christa Wolf am 4. November 1989 diese Worte den versammelten Menschen am Alexanderplatz zuruft, steht die weltberühmte Schriftstellerin im Zentrum politischer Umbrüche. Sogar das Staatspräsidentenamt wird ihr angeboten. Wie hat die engagierte Autorin die DDR, den Mauerfall und die Wiedervereinigung erlebt?

Im Jahr 2008...

Mehr anzeigen

»Wir staunen, was wir offenbar schon lange gedacht haben und was wir uns jetzt laut zurufen: Demokratie jetzt oder nie!« Als Christa Wolf am 4. November 1989 diese Worte den versammelten Menschen am Alexanderplatz zuruft, steht die weltberühmte Schriftstellerin im Zentrum politischer Umbrüche. Sogar das Staatspräsidentenamt wird ihr angeboten. Wie hat die engagierte Autorin die DDR, den Mauerfall und die Wiedervereinigung erlebt?

Im Jahr 2008 führte Thomas Grimm ein Interview mit Christa Wolf und ihrem Mann Gerhard Wolf. Christa Wolf erinnert sich in dem Gespräch an den Alltag in der DDR, die Überwachung durch die Stasi und die friedliche Revolution von 1989, zu deren wichtigsten Stimmen sie gehörte. Sie spricht über ihre vergebliche Hoffnung auf einen wirklich demokratischen Sozialismus in der DDR, über die Wiedervereinigung und ihre Eindrücke des sich verändernden Kunst- und Kulturbetriebs. Ihre gesellschaftlichen Diagnosen sind ihrer Zeit weit voraus, ob es den Wegzug junger Leute aus Ostdeutschland, die Ausbreitung rechter Gesinnungen oder die drohenden Folgen des Klimawandels betrifft. Christa Wolf zeigt sich als scharfsinnige Analytikerin der Wendezeit und couragierte Zeitgenossin und gibt ganz persönliche Einblicke in ihr Leben.

 

Vorwort der Herausgeber
Christa Wolfs Schaffensprozess
Über das Tagebuchschreiben
Das Briefeschreiben und die Frage der Selbstzensur
Zwischen Mythos und Realität: »Kassandra« und »Medea«
Der Unterschied zwischen dem Tagebuch- und dem Briefeschreiben
Konstantin Simonow, Wart auf mich
Das Leben vor 1989
Die Ausbürgerung Wolf Biermanns und die Proteste
Thomas Brasch und Erich Honecker
Christa und Gerhard Wolfs Besuche in der Sowjetunion
Der Zerfall der Sowjetunion und das Leben in der Übergangsgesellschaft
Die Opposition und die Kommunalwahlen 1989 in der DDR
Künstler in der Opposition
Die Kommunalwahlen 1989
War die DDR reformierbar?
Der Weg von der Friedens- zur Bürgerbewegung
Christa Wolfs Rede am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz in Berlin
Sprache der Wende
Christa Wolfs Mitarbeit in der unabhängigen Untersuchungskommission
Die Ergebnisse der Kommissionsarbeit
Über das Unbehagen in der Kommission
Christa Wolfs Ablehnung des Staatspräsidentenamtes
Der Mauerfall am 9. November 1989
Der Besuch von Lew Kopelew
Ein besseres Leben in der BRD oder eine Neugestaltung der DDR?
Appell Christa Wolfs an DDR-Bürger: Fassen Sie Vertrauen!
Freiheit ohne Grenzen: Endlich reisen dürfen
Der Aufruf »Für unser Land«
Die Entstehungsgeschichte des Aufrufs
Für unser Land
Im Gespräch mit Leipziger Studenten
Das Zehn-Punkte-Programm Helmut Kohls
Die Nachwirkung des Aufrufs »Für unser Land«
Die deutsche Frage
Die neuen Strukturen im Kulturbetrieb und der Literaturstreit
Der Aufbau Verlag und Christa Wolfs Verlagswechsel
Lernen, ein mündiger Bürger zu sein
»Das haben wir nicht gelernt«
Das Kolloquium zum Thema »Kulturnation Deutschland«
Nachdenken über die DDR
Die Vortragsreihe »Nachdenken über Deutschland«
Die Verteilungskämpfe im PEN und in den Akademien der Künste
Christa Wolfs Stasiakten und die Frage, wie man sich erinnern sollte
Eine Auskunft
Der Müggelsee-Gesprächskreis
Der Weiberkreis
Der ›Gesprächskreis Christa Wolf‹
Was tun! Neues bürgerschaftliches Engagement
Die Deutungshoheit über die Geschichte
Lokales Engagement der Bürger nach der Wende
Neue Initiativen – Das Jüdische Waisenhaus der CajewitzStiftung
Eine Utopie? Den Untergang durch Erderwärmung verhindern
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
VLB-TIX
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Umbrüche und Wendezeiten

Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb am 1. Dezember 2011 in Berlin.

Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde...

Herausgeber, Vorwort

Thomas Grimm, geboren 1954 in Aue, ist Filmemacher und Publizist. Bereits 1987 begann er, Zeitzeugen-Interviews, insbesondere von DDR-Persönlichkeiten, aufzuzeichnen und gründete die Film- und Fernsehproduktionsfirma Zeitzeugen TV, die er bis heute leitet.

Herausgeber, Vorwort

Thomas Grimm, geboren 1954 in Aue, ist Filmemacher und Publizist. Bereits 1987 begann er, Zeitzeugen-Interviews, insbesondere von...

Mitarbeit, Vorwort
Gerhard Wolf, geboren 1928 in Bad Frankenhausen, lebte in Berlin. Für sein Wirken als Schriftsteller und Verleger wurde er unter anderem mit dem Heinrich-Mann-Preis und der Rahel-Varnhagen-von-Ense-Medaille des Landes Berlin ausgezeichnet.
Mitarbeit, Vorwort
Gerhard Wolf, geboren 1928 in Bad Frankenhausen, lebte in Berlin. Für sein Wirken als Schriftsteller und Verleger wurde er unter anderem mit dem...

STIMMEN

»Manche Sätze lassen einen aufblicken und nächdenken, über gegenwärtige ostdeutsche Befindlichkeiten, deren Ursache und Genese man aus einigen Beobachtungen der Wolfs zu verstehen beginnt ... «
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
» ... interessant im Zusammenhang mit der Tendenz zum autofiktionalen Schreiben bei heute viel diskutierten Autorinnen wie Annie Ernaux oder Rachel Cusk. Viel aufschlussreicher und wichtiger ist dieses Buch aber als eine Betrachtung der Ereignisse von 1999 und deren Folgen.«
Cornelia Geißler, Berliner Zeitung
»Es ist ein schmales Bändchen, aber dennoch gewichtig, weil es die Erinnerung an große Hoffnungen bewahrt, an eine Zeit, in der vieles möglich schien. ... Auch ihre damaligen Utopien sind bis heute allgemeingültig, brisant und hochaktuell. Sehr empfehlenswert.«
Magazin Märkische LebensArt (15. Jahrgang, Fürhling 2020)
»Manche Sätze lassen einen aufblicken und nächdenken, über gegenwärtige ostdeutsche Befindlichkeiten, deren Ursache und Genese man aus einigen Beobachtungen der Wolfs zu verstehen beginnt ... «
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
» ... interessant im Zusammenhang mit der Tendenz zum autofiktionalen Schreiben bei heute viel diskutierten Autorinnen wie Annie Ernaux oder Rachel Cusk. Viel aufschlussreicher und wichtiger ist dieses Buch aber als eine Betrachtung der Ereignisse von 1999 und deren Folgen.«
Cornelia Geißler, Berliner Zeitung
»Es ist ein schmales Bändchen, aber dennoch gewichtig, weil es die Erinnerung an große Hoffnungen bewahrt, an eine Zeit, in der vieles möglich schien. ... Auch ihre damaligen Utopien sind bis heute allgemeingültig, brisant und hochaktuell. Sehr empfehlenswert.«
Magazin Märkische LebensArt (15. Jahrgang, Fürhling 2020)
»Die Wortmeldungen, Aufrufe und Reden Christa Wolfs, auf die in den Gesprächen Bezug genommen wird, sind erfreulicherweise in diesem Band vollständig dokumentiert.Was er dem Leser bietet – und das gewinnbringend –, sind autobiographische Fragmente aus dem Leben einer engagierten Schriftstellerin in einer bewegten Zwischen-Zeit.«
Marcus Heumann, SR
»Lesenswert ist der Band aber nicht nur wegen der historischen Anekdoten, der weitsichtigen Analysen des Ehepaars oder auch der früheren Reden und Texte Wolfs, die jeweils direkt an geeigneter Stelle in den Interviewtext eingeschoben sind. Vielmehr ist die Grundhaltung der Autorin auch in diesem Gespräch wohltuend nachdenklich und selbstkritisch, der Tenor trotz aller Desillusionierung auch des Verlaufs der Wiedervereinigung nie resignativ. Beeindruckend sind dabei vor allem die lebenslangen Bemühungen der Autorin nach Dialog und echten Begegnungen.«
Hannelore Piehler, literaturkritik.de

Das könnte Ihnen auch gefallen

Rückkehr nach Budapest

23,00 €

Drei Frauen träumten vom Sozialismus

12,00 €

»Wenn du wüsstest, was ich weiß ...«

20,00 €

Stern 111

14,00 €

Nachdenken über Christa T.

10,00 €

Kein Ort. Nirgends

9,00 €

Was bleibt

8,00 €

Frei

Bestseller
14,00 €

Medea. Stimmen

10,00 €

Kassandra

9,00 €

Margot Friedländer. Eine Stimme für das Leben

Bestseller
20,00 €

Eine Arbeiterin

15,00 €

Nüchtern

12,00 €

Unter Dichtern

Bestseller
34,00 €

Meine kleine Stadt

15,00 €

Ich fahr Pakete aus in Peking

Bestseller
23,00 €

Mein Blumenalbum

16,00 €
23,00 €
12,00 €
20,00 €
14,00 €

ENTDECKEN

Für Ihren Buchclub
Hier finden Sie Hintergrundinformationen und Diskussionsanregungen für die gemeinsame Lektüre des Romans.
Empfehlung
Ostdeutschland in der Literatur: Entdecken Sie eine Auswahl von Romanen und Erzählungen, die zu den DDR-Klassikern zählen.
Trauermeldung
Der Schriftsteller und Verleger Gerhard Wolf ist am 07.02.2023 im Alter von 94 Jahren verstorben.